Johann Tetzel ALS Kontrahent Martin Luthers Im Fr hen Ablassstreit

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Mittelalter, Frhe Neuzeit, Note: 1-, Philipps-Universitt Marburg (Seminar fr Neuere Geschichte - Frhe Neuzeit), Veranstaltung: Proseminar: Luthers Thesenanschlag" 1517 - Fakt oder Fiktion?, Sprache: Deutsch, Abstract: Schlgt man die Allgemeine Deutsche Biographie unter dem Stichwort Johann Tetzel" auf, macht sich ein wesentliches Problem dieser historischen Persnlichkeit bemerkbar: Die Literaturangaben am Ende des Artikels sind in zwei Hlften geteilt, die der katholischen und die der evangelischen Autoren. Dies ist bezeichnend. Die Konfession des Historikers bleibt bis heute wichtig fr die Bewertung des Ablasspredigers Johann Tetzel. Zunchst wurde er von evangelischer wie von katholischer Seite zu einem Sndenbock gemacht. Die reformatorische Geschichtsschreibung betrachtete ihn als ungebildeten, marktschreierischen Prediger, dem nur das Geld wichtig war, das der Ablass einbrachte und nicht etwa das Seelenheil der Menschen, zu denen er predigte. Fr die Katholiken war er ein Schuldiger" an dem Erfolg der reformatorischen Ideen Luthers. Spter setzte sich jedoch auf katholischer Seite ein milderes Urteil durch, bisweilen kam man sogar zur positiven Bewertung des Johann Tetzel, was sicherlich auch seine Ursachen im Kulturkampf der beiden Konfessionen hatte. Von besonderer Bedeutung ist hier die Tetzel sehr freundlich gesinnte Biographie des katholischen Historikers Nikolaus Paulus, die bis heute das Standardwerk ist, wenn man sich mit dem Leben und Wirken des Ablasspredigers beschftigt. Diese Arbeit soll die Rolle von Johann Tetzel im frhen Ablassstreit nach Bekanntwerden der 95 Thesen" Martin Luthers im Zeitraum 1517/1518 bis zum Tod Tetzels 1519 behandeln. Hierbei soll auf seine Schriften und die jeweiligen Gegenschriften Luthers' eingegangen werden. Zunchst sollen jedoch einige Fragen zur Person selber geklrt werden. Von besonderer Wichtigkeit sind hier der akademi