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Das Werturteil in der sozialen Analyse : Eine Gegenuberstellung der Positionen Max Webers und der Kritischen Theorie
Bok av Christoph Bulau
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Kulturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage danach, wie das Soziale zu analysieren sei, stellt zugleich die Frage nach dem Wesen, dem Ziel und den Methoden der Wissenschaften, genauer dem Verhältnis von Theorie und Praxis, von Wissenschaft und Gesellschaft für die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften. Den Versuch dieses Verhältnis zu bestimmen markieren Stichworte wie "Positivismusstreit", "Methodenstreit", "Werturteilsdebatte" und "Objektivitätsdebatte". Gelungen scheint diese Verhältnisbestimmung bisweilen nicht, haben sich doch innerhalb der Debatten die antagonistischen Positionen eher verhärtet und präzisiert. Zugleich muss aber eingestanden werden, dass das Postulat der Wertfreiheit heute zum common sense innerhalb des akademischen Betriebs gehört, womit der Werturteilsstreit rund 100 Jahre nach seinem Beginn praktisch entschieden worden ist. Aufzuzeigen dass diese Position aber keine unumstrittene ist, soll Gegenstand dieser Arbeit sein. Da hier nicht der Raum bleibt, die Debatten, Akteure und Gegenstände im Einzelnen zu analysieren, will ich die Auseinandersetzungen auf ihre Grundkonflikte rückbinden. Zu diesem Zweck sollen wichtige Grundlagentexte der gegenläufigen Positionen vorgestellt werden: Max Webers Aufsatz Die Objektivität sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis und Max Horkheimers Schrift Traditionelle und kritische Theorie. Beide Texte können als programmatisch bezeichnet werden und kennzeichnen die Positionen ihrer Autoren, noch bevor beide in Diskussionen mit anderen Schulen traten. Die Arbeit stellt also die Frage nach den ungleichen Wissenschafts- und Gesellschaftsverständnissen von werturteilsfreier Wissenschaft, wie sie von Weber und seinen Adepten formuliert worden ist und einer Wissenschaft, die sich als "entfaltetes Existenzialurteil" (Horkheimer) begreift.