Sprachnationalismus im 19. Jahrhundert

Bok av Katja Klass
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Westflische Wilhelms-Universitt Mnster, Sprache: Deutsch, Abstract: Sprache spielt bei der Bestimmung ethnischer, kultureller und nationaler Identitt von Sprechergemeinschaften eine wichtige Rolle. Obwohl einer Nation nicht immer eine Sprache zugeordnet werden kann, ist Bestimmung der nationalen Zugehrigkeit von Sprechergemeinschaften anhand ihrer Sprache sptestens seit dem aufkommenden Nationalgedanken gegen Ende des 18. Jahrhundert ein fester Bestandteil der Diskussionen. Whrend in Zeiten des Humanismus ein patriotisch motiviertes Nationalsprachenbewusstsein erst aufkommt, im 17. Jahrhundert der Begriff deutsche Hauptsprache etabliert wird, im 18. Jahrhundert sich die Korrelation von Sprache und Nation zu dem Konstrukt eines Nationalcharakters" (Stukenbrock 2005: 298) verdichtet, werden mit dem 19. Jahrhundert die Begriffe Nation und Nationalsprache in der deutschen und europischen Geschichte endgltig verankert und erfahren eine zum Teil extreme ideologische Aufladung. Die sprachnationalistische Auffassung, die Sprache sei das wichtigste identittsbildende Kriterium, verbreitet sich im Laufe des 19. Jahrhunderts und verdrngt ltere Komponenten der nationalen Identittskonstruktion. Oft sind Sprachmerkmale auch Auslser fr die Entstehung negativer nationaler Stereotypen oder spezifischer Aktionen sowohl innerhalb eigener als auch gegen andere Sprachgemeinschaften.