Ehre deinen Vater und deine Mutter - Die dekalogischen Fassungen des Elterngebots in Ex 20,12 und Dtn 5,16 und seine ursprungliche Bedeutung

Bok av Martina Schnetter
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universitt Tbingen (Katholische-Theologische Fakultt), Veranstaltung: Der Dekalog - moralphilosophische und theologische Aspekte, Sprache: Deutsch, Abstract: Nimmt man das - nach der rezipierten Zhlweise - vierte Gebot des Dekalogs als Ausgangspunkt dieser Hausarbeit, muss man zunchst feststellen, dass es einem im Alten Testament in zweifacher Gestalt - bedingt durch die beiden Dekalogfassungen in Ex 20 und Dtn 5 - begegnet. Das Elterngebot stellt das zweite der beiden positiv formulierten Gebote im Dekalog dar und das letzte, das eine eigene Begrndung bzw. Motivierung besitzt. Die etwas erweiterte Form des Deuteronomiums bietet zustzlich einen Rckverweis bzw. eine Zitatformel und eine Ausweitung der Motivierung. Unter den anderen Gesetzestexten des Alten Testaments finden sich sowohl positive als auch negative Versionen des Elterngebots. So heit es in Dtn 27,16: Verflucht, wer Vater oder Mutter schmht." Im Bundesbuch finden sich darber hinaus zwei Einschbe im kasuistischen Stil, welche die Todesstrafe fr Handlungen gegen die Eltern (Schlge, Verfluchung) fordern. Die Todesstrafe fr jemanden, der seine Eltern schlgt, findet sich ebenfalls in Lev 20,9 und Spr 20,20. Dagegen ist mit Lev 19,3 auch eine positive Forderung auerhalb des Dekalogs gegeben. Frchten" bedeutet hier im Gesamtzusammenhang von Lev 19 Ehrfurcht haben". An dieser Stelle erscheinen die Eltern schon beinahe als Reprsentanten Gottes, denen gegenber die heranwachsenden Kinder die gleiche Haltung, die das Volk gegenber Jahwe einnehmen soll, entgegenbringen sollen. Lange wurde das Elterngebot auch in der abendlndischen Kultur als Disziplinierungsmittel fr Kinder eingesetzt. Gehorsamkeit gegenber der elterlichen Autoritt wurde in den Katechismen gefordert und so wirkte dieses Gebot schon von frh an auf die Kinder - nicht s