Massenkultur Und Propaganda - Kulturpolitik Im 3. Reich

Bok av Christian Freitag
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Helmut-Schmidt-Universitt - Universitt der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: Die Ideologie des Nationalsozialismus in Kunst, Literatur, Architektur und Film, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Massenkultur ist - historisch betrachtet - ein recht junges Phnomen. Seine Wurzeln reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurck, durchsetzen konnte es sich jedoch erst mit der Herausbildung unserer modernen Massengesellschaft, deren Entwicklung in Deutschland etwa nach 1890 einsetzte. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg erfreuten sich Unterhaltungslektre, Illustrierte, Boulevardtheater, artistische Darbietungen und Tanzrevuen auf Grund verbesserter Bildungs-mglichkeiten und steigender Realeinkommen wachsenden Zuspruchs. In der Zwischenkriegszeit erhielten die Massenknste durch Lichtspiele, Schallplatte und Schausport einen krftigen Entwicklungsschub. Rhythmusbetonte Tanz- und leichte Unterhaltungsmusik, vor allem aber der Film boten vielen Zeitgenossen Zuflucht in eine idealisierte Traumwelt, welche sie wenigstens kurzzeitig die wirtschaftlich wie politisch prekre Realitt vergessen lie. Solch ungewohnt ungebremste Vergngungssucht rief freilich rasch und zahlreich Kritiker auf den Plan. Unter Miggang ist aller Laster Anfang" knnte man die nicht abreien wollende Flut belehrender Ermahnungen bildungsbrgerlicher Kreise an die Massen" bereits zu einem Zeitpunkt zusammenfassen, an dem sich eine Massenkultur im modernen Sinne eigentlich noch gar nicht herausgebildet hatte. Groschenhefte und Gassenhauer galten den Gebildeten" nicht nur als permanente Angriffe auf ihren klassisch-humanistisch geschulten guten Geschmack", sondern stellten darber hinaus vor allem das bis dahin sinnstiftend wirkende Deutungsmonopol der Bildungsschichten infrage. Eindringlich warnte