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Sekund re Sectiones Bei Schwangeren Afrikanischen Migrantinnen
Bok av Ulrike Binias
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Gesundheitswissenschaften, Note: 1,65, Universität Bremen, 47 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: These: Während der Schwangerschaft und unter der Geburt benötigen schwangere Frauen, die nicht in Deutschland geboren wurden, aufgrund ihres Migrationshintergrundes eine andere Art der Versorgung als deutsche Frauen. Methodik: Perinataldatensichtung der Jahre 2004-2007 des Evangelischen Krankenhauses in Oldenburg sowie Befragung afrikanischer Migrantinnen in Oldenburg und einer Oldenburger Hebamme.Ergebnisse: Afrikanische Frauen stellen eine eher kleine Migrantinnengruppe in Oldenburg dar. Im Vergleich mit deutschen Frauen und Frauen anderer Migrantinnengruppen weisen sie jedoch den niedrigsten Anteil an Normalgeburten und den höchsten Anteil an Risikogeburten auf. Die Entbindung per Sectio stellt den häufigsten Entbindungsmodus in der Gruppe der Afrikanerinnen dar, wobei die sekundären Sectiones mit einer Quote von 22,45% gegenüber den deutschen Frauen (Sectioquote von 12,43 %) und Frauen aus anderen Herkunftsländern signifikant sind. Neben Integrationsproblemen sowie kulturellen und sprachlichen Missverständnissen ist die hohe Sectioquote möglicherweise durch potenzielle Traumata aufgrund von Gewalterfahrungen und Genitalbeschneidung entstanden. Letztere Annahmen konnten bisher nicht hinlänglich bestätigt werden.Schlussfolgerung: Das deutsche Schwangerenversorgungskonzept ist auf westafrikanische Migrantinnen nicht im vollen Umfang anwendbar. Afrikanische Migrantinnen müssen zur genauen Anamnese des Migrationshintergrundes möglichst frühzeitig einen Zugang in das deutsche Betreuungssystem der Schwangerenversorgung bekommen. Durch die gezielte Vernetzung und einem interkulturellen Austausch zwischen schwangeren Migrantinnen, Hebammen, GynäkologInnen, Beratungs- und Betreuungspersonen, Geburtsbegleiterinnen und geburtshilflichen Einrichtungen dürfte die Konzipierung einer zielgruppengenauen Schwangerenversorgung möglich sein. Über die interkulturelle Betreuung dürfte die Sectioquote in den nächsten Jahren zu senken sein.