Die 'zweite Haut' als distinktives Merkmal in der Geschlechterdebatte? : UEber die Hose als Be- oder Entgrenzung von kulturell akzentuierten Machtmomenten

Bok av Karen Breiholz
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Christian-Albrechts-Universitt Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Abgesehen vom Minirock hat wohl kaum ein anderes Kleidungsstck in der jngeren westlich geprgten Kulturgeschichte fr so viel Aufsehen und ffentliche Auseinandersetzung gesorgt, wie der Durchbruch der Hose fr die Frau. Um zu verstehen, warum das weibliche Beinkleid einen derartigen Aufschrei nach sich zog, muss man einen kurzen Blick in die Emanzipationshistorie der Frauen werfen, denn die Hose bese - so die Meinung einiger Wissenschaftler - einen symbolischen Gehalt, der sich aus der Macht der mnnlichen Spezies speise. Gelufig ist beispielsweise der Ausdruck die Hosen anhaben", was soviel bedeuten kann, wie: der Bestimmende, Machthabende sein. Doch erschpft sich das Hosenthema bereits daran, dass heute Frau und Mann wie selbstverstndlich Hosen tragen? Inwieweit sind kulturelle Prgungen und Rahmungen wie das Hosentragen wandelbar beziehungsweise flexibel fr das Subjekt verhandelbar / ausgestaltbar und welche normativen Vorgaben haben dabei fr die Akteure nach wie vor nicht an Geltungsvermgen verloren? In dieser Hausarbeit operiere ich mit volkskundlich und soziologisch durchleuchteten Rahmenanalysen und bringe diese mit Krper- und dazugehrigen Kleidungskonzepten zusammen, um meiner Fragestellung nachzugehen. In diesem Zusammenhang wird es auch um das Problem gehen, wie Machtverhltnisse sich in die geschlechtlichen Krper einschreiben und mithilfe von langer Beinkleidung mglicherweise manifestieren oder dekonstruieren lassen. Die Spieltheorie von Johan Huizinga liefert fr die Bearbeitung der Rahmentheorie ebenfalls wichtige Impulse.