Die Deutsche Ministerialburokratie : Welche Rolle bleibt ihr im Prozess nach der Europäisierung?

Bok av Christina Rokoss
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,7, Ruhr-Universitt Bochum, Veranstaltung: Verwaltungssysteme im westeuropischen Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Gesetze werden in Deutschland im Bundestag ausgearbeitet, beschlossen und anschlieend durch die Ministerialbrokratie implementiert. Das ist die Ansicht der meisten Brger. Dass in Wahrheit eine starke Ver-flechtung von Politik und Verwaltung vorherrscht und ein Groteil der Gesetze bereits in der Ministerialbrokratie ausgearbeitet wird, ist den meisten vllig unbekannt. Sie haben keine Vorstellung davon, in welch starkem Ausma Spitzenbrokraten in der Lage sind, Politik zu beeinflussen und nach ihren Wnschen zu formen. Doch seit den 1990er Jahren hat es nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa einige dras-tische Vernderungen gegeben, die auch die Ministerialbrokratie nicht unberhrt lieen. So werden seit dem Vertrag von Maastricht immer mehr Entscheidungen nicht mehr auf nationaler, sondern auf EU-Ebene getroffen, wodurch die Ministerialbrokratie ihren vorher hohen Einfluss, so scheint es, immer mehr verliert. Aber ist dem wirklich so? Haben die-se nderungen wirklich dazu beigetragen, dass Spitzenbrokraten ihre Einflussmglichkeiten einbuen? Oder haben sie andere Wege gefunden, weiterhin eine wichtige Rolle im politischen Prozess Deutschlands zu spielen? Diese Fragen sollen im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersucht werden. Dazu wird zunchst einmal die deutsche Ministerialbrokratie, anhand dem hierarchischen Aufbau eines Ministeriums (1.1) und ihrer Funktionen (1.2) vorgestellt. Im Anschluss daran wird die Rolle der Ministerialbrokratie im politischen Prozess und ihre Mglichkeiten zur Politikbe-einflussung dargestellt. Dabei handelt es sich um brokratisches Agenda-Setting (2.1), Strategische Interaktion (2.2) und die Politikbeeinflus-sung in der Implementationsphase (2.3). Im dritten Kapitel schlielich wird der