Das Klaviertrio Nr. 1 von Johannes Brahms

Bok av Marie-Christin Heene
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 2,3, Universitt Leipzig (Institut fr Musikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Bachelorarbeit beschftigt sich mit dem Klaviertrio Nr. 1 op. 8 von Johannes Brahms. Mit diesem Klaviertrio liegt insofern ein einzigartiges Werk vor, dass es einmalige Rckschlsse auf seine kompositorische Entwicklung zulsst. Einmalig deshalb, weil von diesem Klaviertrio zwei verschiedene Versionen existieren. Zwischen dem Erscheinen der ersten und zweiten Fassung liegen 37 Jahre, trotzdem lie Brahms beide Fassungen gleichberechtigt nebeneinander existieren. Es stellt sich hier die grundstzliche Frage, weshalb er das tat. Weitere Fragen sind: Ist es vielleicht der Traditionalist Brahms, der dem Jugendwerk den unkonventionellen, teilweise unberechenbaren Stil nehmen mchte? Oder ist es Brahms der Fortschrittliche" , der dieses Werk nach den neuesten Erkenntnissen, persnlichen Entwicklungen modernisieren mchte? Brahms, als seriser alter Herr, hat in dieser Zeit auch seine Jugendbriefe von Clara Schumann (1819-1896) zurckgefordert, um sie im Rhein zu versenken. Wollte er mglicherweise zu persnliche Offenbarungen - Zitate von Schuberts Lied Am Meer oder aus dem Liederzyklus An die ferne Geliebte von Beethoven, die natrlich unmittelbar mit der Beziehung zu Clara Schumann in Verbindung gesetzt werden - aus dem Werk entfernen? Inwieweit hat sich Brahms in den spten Jahren von seinem Alter Ego Kreisler jun. distanziert und nimmt nun besonders solche Momente im Werk heraus, die dem wilden, unberechenbaren Charakter dieser Romanfigur entsprechen? Nimmt Brahms auch bewusst mehr Rcksicht auf die Instrumentalisten und vereinfacht er manche Stellen im Werk? Ich denke, wegen all dieser interessanten Mglichkeiten und Rckschlsse ist wohl kein anderes Werk Brahms besser geeignet, als das Klaviertrio mit den beiden Fassungen, um seine persnliche und kompositorische Entwicklung darzustellen. N