Pius XII. - Kirchenpolitik Und Ethisch-Moralisches Handeln Des Pacelli-Papstes Im Spannungsfeld Weltanschaulicher Gegens tze

Bok av Anna Lena Krumme
Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,3, Europa-Universitt Flensburg (ehem. Universitt Flensburg) (Geschichte und ihre Didaktik), Sprache: Deutsch, Abstract: Whrend der Lektre von Rolf Hochhuths Stellvertreter begegnete mir Papst Pius XII. zum ersten Mal. Ergnzende Recherchen zu der historischen Person des Papstes, der mit brgerlichem Namen Eugenio Pacelli hie, offenbarten mir dann schnell eine in der Geschichtswissenschaft hchst umstrittene Figur. Das Schauspiel selbst hat einen betrchtlichen Teil zur Entstehung einer Debatte beigetragen, die bis in die heutige Zeit hineinreicht. Hochhuth erhebt in seinem Bhnenstck die Anschuldigung, dass der Papst angesichts des Holocausts aus eigenen wirtschaftlichen Interessen und aus Angst vor der Ausbreitung des Kommunismus geschwiegen" habe. Obwohl es auch vor der Urauffhrung des Stellvertreters 1963 bereits kritische Stimmen gegen das Verhalten Pius' XII. whrend des Zweiten Weltkrieges, insbesondere zur Judenverfolgung und -vernichtung gegeben hatte, begann sich zu diesem Zeitpunkt auch das ffentliche Bild des Pacelli-Papstes zu wandeln. Waren sich noch unmittelbar nach dessen Tod 1958 nicht nur die Glubigen einig in ihrem Lob fr die Lebensleistung Eugenio Pacellis" , so waren die Anschuldigungen gegen Pius XII., auch von Seiten der Historiker, seit Hochhuths Stellvertreter doch gravierend. Diese Vorwrfe gegen den Papst richten sich auch schon gegen Pacellis Aktivitten vor Beginn seines Pontifikates 1939. So habe Pacelli bereits als Kardinalstaatssekretr mit dem von ihm ausgehandelten Reichskonkordat 1933 fr eine offizielle Anerkennung Adolf Hitlers und des nationalsozialistischen Regimes vor den Augen der Welt gesorgt. Um das Konkordat nicht zu gefhrden, habe er sogar die Selbstauflsung der katholischen Zentrumspartei gefordert. Grundstzlich soll der Papst totalitre Regime eher befrwortet haben als liberal-demokratisch