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Der Topos einer kriegsbegeisterten deutschen Gesellschaft im Ersten Weltkrieg - ein anhand literarischer Quellen dekonstruierbares Bild?
Bok av Steffen Radtke
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,7, Universitt Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Es stellt sich die Frage, ob das klassische Bild umfassender gesellschaftlicher Kriegseuphorie aufrechterhalten werden
kann. In der neueren Forschung ist es bereits stark relativiert worden, daher ist der Ansatz einer Dekonstruktion dieses Bildes nichts auergewhnlich Neues. Die Leitfrage der Arbeit,
ob der Topos einer kriegsbegeisterten deutschen Gesellschaft im Ersten Weltkrieg anhand literarischer Quellen dekonstruiert werden kann, lsst jedoch gengend Spielraum fr neuere Anstze. Unter literarischen Quellen werden die Feldpostbriefe deutscher Soldaten verstanden, die einen profunden Einblick in deren Denken
ber das Kriegsgeschehen geben. Darber hinaus wird das Werk des kriegskritischen elsssischen Bauern Dominik Richert Beste Gelegenheit zum Sterben" als Hauptquelle herangezogen. Dies ist ein in der Forschungsliteratur noch recht junger Ansatz, fr den sich kaum Literatur findet.
Durch das Aufgreifen einer Fragestellung, die sich nicht auf die militrischen Ereignisse an sich fokussiert, geht die Arbeit den Ansatz der neueren Militrgeschichte. Diese ist keine Generalstabs- und Pulverdampfmilitrgeschichte" mehr, sondern stellt z.B. auf ziviler Ebene den Soldaten mit seinen Kriegserlebnissen in den Vordergrund der Analyse.
Zunchst wird der Topos einer kriegsbegeisterten deutschen Gesellschaft im Ersten Weltkrieg dargestellt. Dabei wird zuerst auf den Zusammenhang zwischen Wehrpflicht und Kriegsbegeisterung eingegangen, wobei eine dazu passende These von Gerhard Ritter den Ausgangspunkt des spter zu dekonstruierenden Bildes umfassender Kriegsbegeisterung bildet. Des Weiteren wird im zweiten Kapitel die soziale Verwurzelung der Kriegsbegeisterung thematisiert, bevor zu
dessen Abschluss der heroisierende Bericht Ernst Jngers In Stahlgewittern" ber seine Kriegserlebnisse prgnant darge