Barack Obama - Messias der Zivilreligion?

Bok av Liane Platz
Examensarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: USA, Note: 1,0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Politikwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: "In the end, that is God's greatest gift to us, the bedrock of this nation; the belief in things not seen; the belief that there are better days ahead. [...] I believe that as we stand on the crossroads of history, we can make the right choice, and meet the challenges that face us. America!"(27.07.2004)Dieses Zitat ist nicht Bestandteil einer amerikanischen Sonntagspredigt, irgendwo im christlich-konservativen Süden der Vereinigten Staaten. Dieses Zitat ist nicht von Geor-ge W. Bush, dem 43. Präsidenten mit einer Vorliebe für religiöse Metaphorik und Mit-glied der als konservativ geltenden republikanischen Partei. Dieses Zitat entstammt einer Rede des damaligen Senators von Illinois, Barack Obama, Mitglied der als liberal geltenden demokratischen Partei. Mary Beth Cahill, die Wahlkampfmanagerin von John Kerrys Präsidentschaftskandidatur 2004, wählte Obama aufgrund seiner rhetorischen Kompetenz aus, um auf dem Nominierungsparteitag der Demokraten zu sprechen (Remnick 2010, 601ff.). Mit dieser Rede erregte Obama emotionale Reaktionen unter den Zuhörenden, die einen ersten Ausblick auf die Reaktionen während seines eigenen Wahlkampfes 2008 gaben (Brinkbäumer/Hujer 2008). Auffällig sind in diesem Zitat die religiösen Bezüge, die Berufung auf transzendente Verheißungen und die wiederholte Nennung des Glaubens. Da der Wahlkampf John McCain gegen Barack Obama in vie-lerlei Hinsicht historisch einmalig war (vgl. Denton 2009), lässt sich der ungewöhnliche Wahlerfolg Obamas sicherlich nicht eindeutig erklären. Allerdings wird der Rhetorik Obamas eine zentrale Rolle in der Entwicklung von einem unerfahrenen Staatssenator mit Migrationshintergrund zu dem 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zugeschrieben (Coe/R