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Die Bedeutung des Liebes-/Todestranks in Wagners 'Tristan und Isolde'
Bok av Sonja Nadolny
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,0, Technische Universitt Berlin (Institut fr Musikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar "Tristan und Isolde", Sprache: Deutsch, Abstract: Der Liebestrank ist in allen Versionen des Tristanstoffes ein zentrales Motiv. Das gemeinsame Trinken und der anschlieende Einbruch der Liebe, die das Verhltnis von Tristan und Isolde sowohl zueinander als auch gegenber der Gesellschaft radikal verndert, gehrt zum festen Repertoire der Tristanliteratur und ist aus der Erzhlung nicht wegzudenken. Als Symbol des Verhngnisses, der Unausweichlichkeit des Schicksals liefert der Trank vor allem in den mittelalterlichen Romanen das Alibi fr eine Liebe, die rational nicht mehr verstndlich ist.
Richard Wagner hat fr seine Opernrezeption die Erzhlung Gottfrieds als Vorbild verwendet. Auch er bietet dem Trank-Motiv breiten Raum. Das gemeinsame Trinken ist der zentrale Wendepunkt des ersten Aktes und geht dem Liebesgestndnis von Tristan und Isolde unmittelbar voraus. Wiederholt erinnern sich die Liebenden an den Trank als Ursprung ihres emotionalen Wandels und der nachfolgenden Geschehnisse. Andererseits sind die Diskrepanzen zwischen Wagners Oper und seiner mittelalterlichen Vorlage kaum zu bersehen. Anstelle des einfachen Liebestranks, wird der Zuschauer zustzlich mit einem Todestrank konfrontiert und die Geschichte damit kompliziert. Auerdem enthlt die von Isolde berichtete Vorgeschichte Andeutungen, die darauf schlieen lassen, dass der Ursprung ihrer Liebe schon vor der Einnahme des Trankes lag.
Es stellt sich deshalb die Frage, welche Funktion Wagner den beiden Trnken zukommen lsst. Ist der Liebestrank immer noch alleiniger Auslser der Gefhle, wie er uns bei Gottfried begegnet? Oder ist seine Bedeutung weniger zentral? Und wenn Tristan und Isolde sich bereits vor der Einnahme des Trankes lieben, welche Bedeutung kommt ihm dann zu?
Ich werde mich der Beantwortung dieser Fragen auf zweierlei