Beitr ge Zur Geschichte Des Maschinenbaues

Bok av Theodor Beck
89 oft lieber geheim gehalten und verwerthet, als publicirt und theoretisch be- handelt werden. Es ist nicht anzunehmen, dass mit der Herrschaft der R mer gleichzeitig alle ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in solchen Dingen unter- gingen, sondern dass diese von den Siegern gern benutzt und von Geschlecht zu Geschlecht berliefert wurden. Auch dass darin im Verlaufe eines Jahr- tausends keinerlei Fortschritte gemacht worden seien, ist nicht wahrscheinlich. Bez glich der theoretischen Mechanik hat man bis vor Kurzem ange- nommen, dass die Zeit von ARCIDMEDES bis GALILEI eine geschichtliche W ste sei, aus der kein Schritt zur Vervollkommnung zu verzeichnen w re, und dass GALILEI eine v llig neue Wissenschaft ohne Vermittlung ins Leben gerufen habe. Seitdem man aber den Nachlass des LEONARDO DA VIKCI, den man bis dahin nur als grossen Maler und Bildhauer gekannt hatte, genauer studirte, erkannte man in ihm einen w rdigen Vorg nger GALILEI'S, der als praktischer Ingenieur, Naturforscher und theoretischer Mechaniker ebenso gross war, wie als K nstler*}. Ist aber damit der Beweis der Stetigkeit geschichtlicher Entwicklung bez glich GALILEI'S erbracht, so darf man sich auch durch die Freude ber LEONARDO'S Genie und den Stolz, ihn einen der Unserigen nennen zu d rfen, nicht verleiten lassen, dasselbe Gesetz bez glich seiner zu ignoriren.