ber Freien Und Gebundenen Ƶucker in Blut Und Organen

Bok av A Grevenstuk
I. Einleitung. Wenn man aus frischem Blut die eiweissartigen Bestandteile in irgend- einer Weise entfernt, bekommt man unter der Voraussetzung, dass bestimmte Kautelen beachtet worden sind, eine wasserklare Flussigkeit, die mit UEber- schuss einer alkalischen Loesung eines Cuprisalzes erhitzt, dies teilweise reduziert zur Cuproverbindung: wieviel von der Cupriverbindung reduziert ist, kann man nach verschiedenen Methoden quantitativ bestimmen. Hydrolysiert man dasselbe Blut vorher mit irgend einer nicht zu kon- zentrierten Mineralsaure, neutralisiert dann und verfahrt mit dem Hydro- lysat weiter wie oben beschrieben, so findet man meistens, dass mehr Kupfer- salz reduziert wird. Diese zwei einfachen Tatsachen bilden die Grundlage fur alles, das in den nachsten Seiten besprochen werden soll. Eine einfache Sache, wird mancher denken. Zu einfach sogar. Denn diese Reduktion wird - das weiss wohl ein jeder in unseren Kreisen - hervor- gerufen von Glucose, und uber diesen Blutzucker ist schon soviel geschrieben worden, Jahre und Jahrzehntelang, dass wir nun wohl so ziemlich alles davon wissen. Er wird, je nach dem augenblicklichen Bedarf, in Leber und Muskeln in Glykogen umgesetzt, oder das Glykogen spaltet sich wieder in Zucker, der Zucker in Acetaldehyd bzw. Milchsaure, und schliesslich verbrennen diese zu Kohlensaure und Wasser. Das ist die gelaufige Vorstellung. Im folgenden hoffe ich zeigen zu koennen, dass diese ubliche Anschauung, nach der es moeglich ware, den Umfang des ganzen Kohlenhydratstoffwechsels zu berechnen aus den einerseits fur den (freien) Blutzucker, andrerseits fur das Glykogen festgestellten Werten mit einem geringen Spielraum fur ihre unmittelbaren Zwischenprodukte, vollkommen unrichtig ist.