Infektionskrankheiten in Gyn kologie Und Geburtshilfe

Bok av Klaus Friese
Gerade in den hochentwickelten, industrialisierten Landern hat die Aufmerksamkeit der AErzte gegenuber Infektionskrankheiten nachge- lassen. Wahrend fruher Infektionen noch an erster Stelle der Todesur- sachenstatistik standen, haben diese durch die sich stetig verbessern- den therapeutischen und diagnostischen Moeglichkeiten und nicht zuletzt entsprechende Impfstrategien in ihrer Bedrohung stetig ab- genommen und sind von anderen Erkrankungen zahlenmassig ver- drangt worden. Kindsbettfieber oder ein septischer Abort sind heute glucklicherweise eher seltenere Ereignisse und zumeist antibiotisch gut beherrschbar. Kurz nach Einfuhrung der Antibiotika bestand vie- lerorts sogar die ubersteigerte Hoffnung, dass damit die schlimmste Geissel der Menschheit fur immer zu beseitigen ware. Aus heutiger Sicht muss man allerdings konstatieren, dass Infektionen weltweit eher zugenommen haben, und auch in unseren Breiten insbesondere auch fur die Frauenheilkunde einzelne Erkrankungen eine wachsende Bedeutung gewinnen. Neben der Zunahme von Hepatitisvirusinfektionen in der Schwan- gerschaft sind auch genitale bakterielle Infektionen in Verbindung mit Fruhgeburtlichkeit oder Aszension mit sekundarer Sterilitat ein be- deutender Morbiditatsfaktor fur Frauen und ihre Kinder. Die weite Verbreitung von humanen Papillomaviren im Genitalbereich und die Zunahme einiger sexuell ubertragbarer Infektionen machen neben den sich stetig verandernden Regimen zur Pravention von Infektio- nen in der Schwangerschaft eine spezielle Information von in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe tatigen AErztinnen und AErzten er- forderlich.