Die Gasbehandlung B sartiger Geschw lste

Die folgenden, hier in ein ausseres Ganze zusammeugefassten Arbeiten sollen eine Gesamtdarstellung der Untersuchungen bringen, die in den letzten drei Jahren (1927-1929) tiber die Gasbehandlung bOsartiger Geschwtilste am Senckenbergischen Pathologischen Institut der Frankfurter Universitiit ausgeftihrt wurden. Wie jede wissenschaftliche Arbeit bauen sich auch diese Untersuchungen auf bestimmten Grundvorstellungen auf, und zwar hier dem Thema ent- sprechend auf Grundvorstellungen tiber das Wesen der Geschwulstkrankheit, die in zwanzigjahriger BeschaItigung mit diesem Problem gewonnen wurden, und die ihren Niederschlag in meiner Darstellung der "Allgemeinen Geschwul8t- lehre" im Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie Band XIV /2 Berlin 1927 gefunden haben. Das Ergebnis dieser Arbeiten ist auch in mehreren 1 Vortragen und Aufsatzen ) ftir den iirztlichen Praktiker, der keine Handbticher eingehend durcharbeiten kann, kurz zusammengefasst worden. Unsere Arbeiten tiber die Gasbehandlung der Geschwtilste bauen sich aber weiterhin auf auf den grundlegenden Arbeiten von Otto Warburg tiber den Stoffwechsel der Geschwulstzelle. AIle unsere Fragestellungen und experi- mentellen Untersuchungen gehen letzten Endes von diesen. Grundlagen aus und alle im folgenden mitgeteilten Arbeiten gehen in ihren Fragestellungen hierauf zurtick. So different diese Fragestellungen daher auch auf den ersten Blick erscheinen mogen, so sind sie doch tatsiichlich tiberall durch ein inneres Band verbunden. Auch un sere Untersuchungen tiber die Beeinflussung der Gewebsatmung und Gewebsgiirung durch die parenterale Reiztherapie habe ich geglaubt in diesem Band aufnehmen zu sollen, da eben nur die Bearbeitung des ganzen Fragenkomplexes und gerade der Beziehung zwischen Funktion, Aktivierung (Reizung) und Geschwulstbildung uns einen tieferen Einblick in das biologische Geschehen vermitteln kann.