Gewollte Und Ungewollte Schwankungen Der Weiblichen Fruchtbarkeit Bedeutung Des Kohabitationstermines F r Die H ufigkeit Der Knabengeburten

Bok av P W Siegel
In Deutschland hat die Abnahme der Geburtenziffer verhaltnis- maBig spat eingesetzt, hat abel' dafiir schon in den letzten Jahren VOl' dem Kriege eine um so schneller fallende Tendenz gezeigt. Es ist schwer zu prophezeihen, wie sich nach dem Kriege dic Ver- haltnisse gestalten werden. "Venn WIT aus friiheren Beobachtun- gen Schliisse ziehen diirfen, so wird die Geburtenziffer, von einer voriibergehenden Steigerung nach dem Kriege abgesehen, weiter sinken. Da sich auch die Sterblichkeitsziffer erfreulicherweise in Deutsch- land in den letzten Jahren so stark verringerte, so war immer noch ein nicht unerheblicher UberschuB der Geburten iiber die Todesfalle zu verzeichnen. J edoch zeigte sich schon in den letzten Jahren VOl' dem Kriege aIs beunruhigendes Symptom, daB beson- ders in den groBen Zentren der stadtischen BevoIkerung die Ab- nahme der Geburtenziffer zum Teil eine so hohe war, daB die Zahl der Sterbefalle die Zahl der Geburten iibertraf. Hygieniker, Nationalokonomen, GeburtsheIfer und andere haben sich ausgiebig mit dieser Frage beschaftigt, ohne eine einheitliche Antwort zu finden, wie man hier heIfen kann. Uns schien es eine nicht unwesentliche Vorarbeit der Geburts- heIfer zu sein, einige Klarheit darin zu schaffen, ob die Abnahme der Geburtenziffer nur durch eine gewollte, oder teilweise auch, wie Gruber schon mehrfach hervorhob, eine ungewollte Frucht- barkeitsverminderung bedingt sei.