Das Unternehmertum Und Die ffentlichen Zust nde in Deutschland

Bok av Paul Steller
In einer langjahrigen Berufstiitigkeit als volkswirtschaft- Hcher Tagesschriftsteller und als Geschaftsfiihrer wirtschaftlicher Vereine hat der Verfasser vie1fa. ch Gelegenheit gehabt, wahrzu- nehmen, wie schief die Beurteilung der Unternehmertii. tigkeit im Yolk ist, und wie iible Nebenwirkungen unsere als vorbildlich betrachtete Sozialpolitik durch Hervorrufung unangemessener Lebensanspriiche und durch Verminderung der Selbstfiirsorge und der Selbstverantwortung hat. Desgleichen hat er ali zahlreichen Vorgangenempfunden, wie unzulanglichder Schutz des Staa. ts- biirgers gegen Beleidigungen und des arbeitswilligen Ar- beiters gegen Zwang undNotigung der Gewerkschaften ist. Auch diese letzteren unerfreulichen Erscheinungen hangen mit unaerer Sozialpolitik zusammen, indem sie deren leitenden Gedanken- ent- sprechen, die, kurz gesagt, Schutz derwirtschaftlich Schwachen zum Gegenstand haben, tatsachlich aber zu einer Zwangsherrschaft der vorgenannten Schwachen iiber die Starken, d. h. die Leistungs- fahigen, fiihren. Auf letzteren beruht jedoch a. lles volkswirtscha. ft- liche und staatliche Dasein, beruht aIle Kultur der Menschheit. Denn ohne Untemehmungstatigkeit hatten wir keinerlei Gewerbe, keine Kunstfertigkeit, keineKiinste, keine Literatur, keine Fort- entwicklung der Menschheit. Es tut daher bitter not, gegen die bei una vorherrschende Auffassung im offentlichen Leben durch tatsachliche Schilderung des wirklichen Sachverhalts Front zu machen, um die der Belehrung und tatsachlichen Unterrichtung zuganglichen AngehOrigen des Yolks von der Unrichtigkeit und Schii. dlichkeit der iibermii. Bigen, ja uferlosen Sozialpolitik zu iiber- zeugen, in die wir allmahlich geraten sind. Diesem Zwack sollen die nachstehenden Schilderungen dienen, die auf den wirklichen Ver- haltnissen fuBen und daraus die gebotenen Folgerungen ziehen.