Verstaatlichungstendenzen auf Reichsebene und die Reichspublizistik : Auf welche Weise gleicht sich das 'Alte Reich' zwischen 1500-1800 der modernen Staatlichkeitsauffassung an?

Bok av Susanne Lossi
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Mittelalter, Frhe Neuzeit, Note: 2,3, Universitt der Bundeswehr Mnchen, Neubiberg (Historisches Institut), Veranstaltung: Die historische Entwicklung der Staatlichkeit bis 1800, Sprache: Deutsch, Abstract: Es lebte im Reich nur mehr ein schwaches nationalpolitisches Gesamtbewutsein und ein schwacher Lebenswille der Gesamtheit." 1 Die Problematik, inwiefern das deutsche Reich in den Jahren 1500-1800 ein System komplementrer Staatlichkeit versinnbildlichte und somit der modernen Staatlichkeitsauffassung gerecht wurde, steht im Mittelpunkt der nachfolgenden Betrachtungen. Die Begrifflichkeit des Alten Reiches" symbolisiert in diesem Zeitraum ein politisches Ordnungssystem im deutschsprachigen Raum der Frhen Neuzeit, welches auf der Grundlage von gemeinsamer Sprache, Kultur und Abstammung der deutschen Gemeinschaft jene Sicherheit gewhrte, um eine nationale Einheit auszubilden und an dessen Spitze das Reichsoberhaupt, in Form von Knig oder Kaiser stand. Ein charakteristisches Merkmal des Alten Reiches" wird durch den Dualismus zwischen der Krone und den Reichsstnden versinnbildlicht. Die Reichsstnde vereinen sowohl die Frsten, als auch die einzelnen Territorialherren, welche ber die souverne und unabhngige Hoheitsgewalt in ihrem Gebiet verfgen. Jedoch wird das Reichsoberhaupt, in Gestalt von Knig bzw. Kaiser als bergeordnete Zentralmacht anerkannt. Innerhalb dieses politischen Machtgefges kommt es im 15. Jahrhundert zur Reichsreform, dessen Zielsetzung durch die Schaffung einer Verfassungsordnung im Alten Reich", welche den Ansprchen und Bedrfnissen eines frhmodernen Staates entspricht, symbolisiert wird. Auf diese Weise sollten die essentiellen Souvernittsrechte im gesamten Reichsstaat, entweder unter stndischer oder kaiserlicher Fhrung vereint werden. Die Reichsreform sollte somit dem stetigen machtpolitischen Antagonismus zwischen Knig und Stnden entgegen