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John Stuart Mills Rechtfertigungsgr nde Einer Besetzung Indiens Durch England
Bok av Christopher Reichow
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Technische Universitt Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: John Stuart Mill war der erste bedeutende intellektuelle Verfechter des britischen Imperialismus im 19. Jahrhundert und befrwortete diesen sein gesamtes Leben lang. Damit unterschied sich Mills Denken von dem zu dieser Zeit gngigen Anti-Imperialismus und der vorherr-schenden liberalen Tradition. Zu dessen Vertretern sind u.a. sein Vater James Mill, Jeremy Bentham und Adam Smith zu zhlen. Deren Hauptargument gegen den Imperialismus war, dass England von diesem wirtschaftlich und politisch nicht profitieren wrde. Sie glaubten an die Existenz einer gemeinsamen internationalen Interessenlage, befrworteten eine Politik der non-intervention" und argumentierten fr die Freigabe der Kolonien sowie den Freihandel, um damit Kriege zu verhindern.
Der Befrwortung des britischen Empires und der damit verbundenden Kolonialpolitik stehen Mills liberales Denken und seine Theorie gegen die Herrschaft fremder Despoten gegenber. Mill vertrat einerseits die Meinung, dass zum Zwecke des Fortschritts zur Not auch eine despotische Kolonialpolitik betrieben werden knne. Er betont aber andererseits, dass sich die liberalen Krfte zumindest in Europa vereinigen und einem nach Freiheit strebenden Volk helfen sollten, wenn dieses unter despotischer Fremdherrschaft stehe. Mill unterscheidet hierbei zwar klar zwischen zivilisierten und unzivilisierten, bzw. europischen und nicht-europischen Vlkern, es stellt sich jedoch die Frage, ob seine Theorien in Bezug auf die britische Kolonialpolitik in Indien darauf gerichtet sind, den ntigen Zivilisierungsschub fr Indien zu betonen oder die britische Vormachtstellung in Indien zu rechtfertigen. War also England laut Mill zur Kolonialherrschaft in Indien verpflichtet oder berechtigt?