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Die Zunehmende Bedeutung der Region in der globalen Welt - Ein Paradoxon?
Bok av Markus Rhose
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: "Dieser zugleich unansehnliche und selbstbewusste Ort war die Stadt Grasse, seit einigen Jahrzehnten unumstrittene Produktions- und Handelsmetropole für Duftstoffe, Parfumeriewaren, Seifen und Öle: Guiseppe Baldini hatte ihren Namen immer mit schwärmerischer Verzückung ausgesprochen. Ein Rom der Düfte sei die Stadt, das gelobte Land der Parfumeure, und wer nicht seine Sporen hier verdient habe, der trage nicht zu Recht den Namen Parfumeur. [...] Nicht weniger als sieben Seifenkochereien machte Grenouille bei seinem Rundgang aus, ein Dutzend Parfumerie- und Handschuhmachermeister, unzählige kleinere Destillen, Pormadeateliers und Spezereien und schließlich einige sieben Händler, die Düfte en gros vertrieben."
Was Patrick Süßkind in seinem Roman "Das Parfum" beschreibt, ist eine regionale Branchenhäufung. Ein Großteil der Wertschöpfungskette der Parfumeriebranche ist hier regional konzentriert, vom Rohstoffhändler über verschiedene Unternehmen, die sich auf einzelne Veredelungsschritte spezialisiert haben, bis hin zum Großhandel. Aber auch außerhalb von Romanen finden sich ebensolche Beispiele, wie Uhren aus der Schweiz, Messer aus Solingen, Filme aus Hollywood, Software aus dem Silicon Valley und Papiermaschinen aus Heidelberg. Doch sind dies besondere Einzelfälle? Aus den Medien und der Wissenschaft ist der Begriff Globalisierung seit einigen Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken und es entsteht das Gefühl, dass dieser Prozess weder umkehrbar noch aufzuhalten sei. Getrieben wird diese Entwicklung durch das Internet, unzählige andere innovative Technologien, vor allem im Bereich der Informations- und Kommunikationssysteme, neue Anforderungen an Produkte und Wertschöpfungen, verringerte Transportkosten und kürzere Produktlebenszyklen, um nur einige Faktoren zu nennen. Bedeutet diese Entwicklung eine Loslösung wirtschaftlicher Prozesse aus räumlichen Strukturen, und spielen regionale Spezifika für ökonomische Prozesse keine Rolle mehr? Sollte alles Wissen explizit sein sowie Informationen, Kapital und auch die Arbeit als Produktionsfaktoren überall und zu relativ ähnlichen Kosten verfügbar sein, müssten doch regionale und lokale Unterschiede wegfallen. Dadurch würden Disparitäten in der Ressourcenausstattung ausgeglichen, und die Erde könnte als homogene Bewirtschaftungsfläche angesehen werden. Ziel dieser Arbeit soll es sein, zu hinterfragen, inwieweit lokale Gegebenheiten wirtschaftliches Handeln beeinflussen. Was zeichnet den Begriff Regionalisierung aus...