'Meine Beziehung zur Welt ist das Essen' : Untersuchungen des Hungermotivs anhand der Romane ,Der Funke Leben' und ,Atemschaukel'

Bok av Maria Reinhold
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,0, Technische Universitt Chemnitz (Institut fr Germanistik und Kommunikation), Veranstaltung: Hunger und Essen in der Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Mehr als sechzig Jahre sind vergangen, seit die Konzentrationslager in Auschwitz, Buchenwald und Bergen-Belsen aufgelst wurden. Sie wurden zu einem Mahnmal fr nachfolgende Generationen, einem Symbol fr die schlimmsten Auslufer totalitrer Herrschaftssysteme. Im Kontext der Verarbeitung tauchten nicht nur unzhlige nonfiktionale Biographien und Autobiographien berlebender auf, sondern auch fiktionale Texte. Zum einen lsst sich dieses Thema in vielerlei Hinsicht aufarbeiten und literarisch ausbauen, zum anderen ist es ein besonderes Anliegen von Nachkriegsliteraten, mit diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte umzugehen. So auch der 1889 in Osnabrck geborene Schriftsteller Erich Maria Remarque, der nach eigenen Angaben1 ein Gedenken an persnliche Opfer des Nationalsozialismus setzen wollte, und seinen 1952 zum ersten Mal erschienenen Roman 'Der Funke Leben' seiner vom Volksgerichtshof hingerichteten Schwester Elfriede Scholz widmete. Der Roman erzhlt die Geschichte der Insassen und Wchter des fiktiven Konzentrationslagers Mellern in den letzten Tagen des Kriegs. Die nahe liegende Stadt wird von alliierten Fliegern angegriffen, und in Hftling Nr. 509, dem Protagonisten des Romans, keimt neue Hoffnung, ein Funke Leben auf. Der Widerstand im Lager erwacht, die Insassen, obwohl kaum mehr als wandelnde Skelette, organisieren, schmuggeln und verstecken, stetig bewacht von SS-Mnnern, die das Unvermeidliche Ende des Kriegs verleugnen. Kritik wurde vielfach laut, als der Roman in deutscher Sprache erschien, denn Erfahrungen aus dem Konzentrationslagern konnten unmglich in einem Roman verarbeitet werden, dies wrde die Opfer entehren. Zu vermuten ist, dass die Wunden in den frhe