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Die Zweite Fahrt Des Sokrates in Platons Dialog Phaidon 95a-102a
Bok av Thomas Josef Frommel
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,0, Universitt Augsburg (Katholisch-Theologische Fakultt), Veranstaltung: Seminar: Sokrates - Die Wirkungsgeschichte eines Unbekannten, 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In vier Schriften verarbeitet Platon die Verurteilung und Hinrichtung seines verehrten Lehrmeisters Sokrates, die ihm wohl zu einem Schlsselerlebnis1 eigenen Philosophierens wurde: Im Euthyphron diskutiert Sokrates noch vor dem Gerichtsgebude das Wesen der Frmmigkeit, in der Apologie verteidigt er sich gegen den Vorwurf der Gottlosigkeit und Jugendverfhrung, im Kriton lehnt er eine angebotene Fluchtmglichkeit begrndend ab und im Phaidon spricht er von einer Flucht, die er in seinen Jugendjahren angetreten habe.
Diese Flucht zu den Logoi skizziert er in einer Art autobiographischen Rckschau als notwendige Reaktion auf die Unfhigkeit der zeitgenssischen Naturwissenschaft, ihm seine Fragen nach dem Funktionieren der Weltablufe und dem Grund der Welt vernnftig zu erklren. Sokrates fasst diese Flucht in das Bild einer zweiten Fahrt und schliet dies zusammen mit der Forderung, bei der Suche nach dem wahren Grund und der Ursache der Dinge ausschlielich das Verfahren der Hypothesis anzuwenden.
Warum spricht Sokrates wenige Stunden vor seinem Tod von seiner Flucht zu den Logoi und insistiert auf der Hypothesis? Was genau ist damit gemeint? Wohin fhrt diese Fahrt? Die Antwort auf diese Fragen erfolgt in sieben Schritten:
Nach dieser Einleitung (1) soll der kritischen Lektre von Phaidon 95a - 102a zunchst eine literaturwissenschaftliche Analyse vorausgehen. Den Fragen zu Struktur und Sprache des Phaidon (2) schliet sich eine differenzierte Darstellung des Textes sowie der offenen oder versteckten Intentionen des Autors Platon an. Die Platzierung von Sokrates philosophischer Autobiographie im Gesamtrahmen des Dialoges (3) zeigt ihre zentrale Stelle, ja Schlsse