Veranderung Einer Erinnerungskultur Der Wehrmacht : Geschichtskontroverse um die Ausstellung 'Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944'

Bok av Markus Fuchs
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1.2, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz), Sprache: Deutsch, Abstract: Diverse Stadtregierungen zögerten mit ihrer Unterstützung zur Bereitstellung eines Ausstellungsortes in ihren Städten. In Bremen setzte sich die mitregierende CDU gegen eine Ausstellung im Bremer Rathaus zur Wehr.Schliesslich kam es in diesem Zusammenhang zu einer Fachtagung von Historikern und anderen Experten, die sich zur Exposition äusserten. Schon bevor die Ausstellung ihre Besucher empfangen hatte, stemmte sich der Grossteil der Münchner CSU gegen die Ausstellung und tat dies in Streitschriften - der CSU-Abgeordnete Gauweiler verschickte an 50'000 Münchner Haushalte eine Propagandaschrift gegen die Ausstellung und publizierte Leserbriefe6 - oder ihrem Parteiorgan "Bayernkurier"kund. Trotz massiver politischer Kritik aus dem rechtsbürgerlichen Lager, wurde die Ausstellung weiter gezeigt, überstand sozusagen einen Ansturm von Entrüstung. Nicht zuletzt dank ihrer hohen Besucherzahlen. Nicht zuletzt, da die Debatte in vollem Gange war. Es wurde wieder ruhiger in den Medien um die Ausstellung, bis im Herbst 1999 drei fachhistorische Texte in Zeitschriften über die Wehrmachtsausstellung publiziert wurden. Ihre Aussagekraft war zum Publikationszeitpunkt dermassen schwerwiegend, dass sich die Aussteller veranlagt fühlten, ein Moratorium über die Ausstellung zu verhängen. Was wochenlangen politischen Protesten nicht gelang, erwirkte wissenschaftliche Kritik an der Methode - eine vorläufige Einstellung der Ausstellung.Sinn der vorliegenden Arbeit ist, einen Überblick zu den wichtigsten Eckpunkten dieser historischen Debatte zu geben. Die politische Dimension wird bewusst ausgeblendet, das Augenmerk ist auf fachhistorische und zeitgeschichtsspezifische Argumente gelegt. Diese stammen aus den "heissen" Phasen