Menschenfresser in Der Neuzeit : Formen Und Funktion Der Anthropophagie in Der Neuzeit

Bok av Markus Fuchs
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1.3, Albert-Ludwigs-Universitt Freiburg, Veranstaltung: Geschichte der Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer sich mit dem Thema Menschenfresser befasst ist leicht geneigt, durch Abwgen von Fakten ein Urteil zu fllen, ob es eine menschliche Bestie mit anthropophagem Appetit denn berhaupt gab. Es steht mir in dieser Arbeit allerdings fern, derart vorzugehen, denn dazu wren archologische Kenntnisse gefragt, was nicht in meinem Bereich liegt. Stattdessen setzte ich mich mit Form und Funktion des Kannibalismus auseinander, mit besonderem Augenmerk auf die frhe Neuzeit. Ich mchte ein Panorama von Kannibalismusvorstellungen aus dieser Zeit wiedergeben. Die Form, aber auch die Funktion unterliegt einem stndigen Vernderungsprozess, der durch die jeweilig vorhandene Mentalitt geprgt ist. Zum Teil sind Parallelen ber einen lngeren Zeitraum festzustellen - die Vorstellungen der Menschenfresserei unterlagen sicherlich der berlieferung. Aus diesem Grunde erscheint es mir sinnvoll, zuerst einen Blick zurck zu werfen und einige Grundlagen fr neuzeitliche Kannibalismusvorstellungen zu betrachten. Es gibt zwischen der Antike und der frhen Neuzeit beispielsweise hnlichkeiten, was die Vorstellung von der unbekannten Welt betrifft. Beiderseits wurden ausserhalb der bisher existenten Welt Wilde und Unfrmige erwartet. Eine Erwartungshaltung, die fatale Folgen fr die Urbevlkerung Amerikas hatte. Die Arbeit ist so gegliedert, dass nach dem Rckblick in frhere Zeit die verschiedenen Formen von Anthropophagie, wie sie in der Neuzeit existierten, dargestellt werden. Zuerst befasse ich mich mit Hungerkannibalismus, einer Form die in Hungerszeiten oder bei Belagerungen den Ausweg vor dem Hungertod bedeutete. Danach wende ich mich den Medizinern zu, die zur Herstellung von Pflastern, Latwergen, Essenzen und vielem mehr, menschliche Substanz be