Traumatisierte Fluchtlinge Im Spannungsfeld Von Asylrecht Und Genesungsprozess. Coping-Strategien Fur Sozialpadagogen in Der Fluchtlingssozialarbeit Am Beispiel Von Refugio

Bok av Melanie Gemballa
Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,0, Fachhochschule Kiel (Fachbereich für Soziale Arbeit und Gesundheit), Veranstaltung: Interkulturelle Perspektiven, 33 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 01.07.2005 erreicht mich eine Presseerklärung vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein mit der Schlagzeile "Ausländeramt holt traumatisierten Kurden zur Abschiebung aus Psychiatrie- Segeberger Ausländerbehörde bleibt sich treu". "In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni holte ein Greiftrupp der Segeberger Ausländerbehörde den nach Folter in türkischer Haft schwer traumatisierten Kurden Murat Savas aus dem Bett in der Ricklinger Psychiatrie, wo er sich zur Therapie in stationärer Behandlung befunden hatte. Der schwer kranke Mann wurde am Mittag des 28. Juni von seiner Familie getrennt und allein in die Türkei abgeschoben. Die Abteilung für Aufenthaltsbeendende Maßnahmen der Segeberger Kreisverwaltung war schon Ende Mai durch ihre restriktive, gegen kranke ausreisepflichtige Menschen gezielte Vollstreckungspraxis aufgefallen.Murat Savas lebte schon seit 1990 in Deutschland, seine Ehefrau Nurten folgte vor ca. 6 Jahren, seine Kinder Nurullah und Rojhat sind hier geboren. Savas' Asylgesuche waren abgelehnt worden. Die später offenbar gewordene und fachärztlich attestierte schwere posttraumatische Belastungsstörung hatte weder asylendscheidende Behörden und Gerichte noch die Härtefallkommission überzeugen und schon gar nicht die zuständige Ausländerbehörde erweichen können, ihren rechtlichen Spielraum für die Aufenthaltsverlängerung aus humanitären Gründen zu nutzen. (...)"1 In zunehmenden Maße werden körperlich oder psychisch kranke Migranten, deren Aufenthaltstatus erloschen ist, gegen den Protest der behandelnden Ärzte während einer notwendigen stationären psychiatrischen Behandlung zwangsweise aus Krankenhäusern geholt und abgeschoben.2Die therapeutisc