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'Entre l'arbitraire du signe et langage naturel.' Sprachauffassung und Dialektik in Rabelais' 'Gargantua' und 'Pantagruel' : Anhand zweier Texte von Michel Foucault und Jean Paris
Bok av Alexandra Muller
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Romanistik - Franzsisch - Linguistik, Note: 1,0, Freie Universitt Berlin, 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Ha j'entens (...), mais quoy?", fragt sich der Gelehrte Thaumaste in Kapitel 19 des chronologisch ersten Buches der Pentalogie, Pantagruel. Diese Frage steht paradigmatisch fr die Situation des Lesers Rabelaisscher Texte, die sich durch immer neue Inkohrenzen, Digressionen und Strungen des linearen Handlungsverlaufs einer einfachen Interpretation entziehen und den Leser letztendlich mit seiner eigenen Unzulnglichkeit als Textinterpret konfrontieren.
In der Forschung der letzten Jahrzehnte wurde aufgrund des disparaten Einducks, den der Text bei seinem Leser hervorruft, immer wieder auf (post)moderne Literaturkonzepte rekurriert, um eine Begrifflichkeit zur Erklrung der Pentalogie bereitzustellen. So mutet Rabelais' Auffassung des Lesers aus heutiger Perspektive zweifellos erstaunlich modern an, denn entge- gen der mittelalterlich-scholastischen Tradition erhebt sich der Leser-Exeget nicht mehr khn als allmchtiger Hermeneut ber seinen Gegenstand, um dessen "wahren" Sinn zu finden, sondern ganz im Verstndnis moderner hermeneutischer Anstze eines Wolfgang Iser oder Umberto Eco, die die produktive Funktion des Lesers und die tendenzielle Offenheit des Kunstwerks betonen, kann und mu Bedeutung bei Rabelais erst durch die Interaktion Text - Leser generiert werden. Trotzdem fragt es sich, inwieweit es gerechtfertigt ist, einen Text des 16. Jahrhunderts mit Termini der modernen Literaturwissenschaft zu belegen und inwieweit
eine sich diesem Vokabular bedienende Textinterpretation nicht die Gefahr in sich brgt, die historische Differenzqualitt des Textes zu nivellieren. 2 Diese grundlegende Frage soll im folgenden stets mitreflektiert werden, um dem Text als Ausdruck einer unmittelbaren historischen Wirklichkeit gerecht zu bleiben und ihn nicht zum avant-coureur (post)moderne