Das Nachtatverhalten ALS Strafzumessungsfaktor

Bok av Arndt Schlegel
Examensarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Jura - Strafrecht, Note: 12,0, Universitt Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Thema dieser Arbeit ist das Nachtatverhalten als Strafzumessungsfaktor. Zum besseren Verstndnis dieses Themas, insb. der Schwerpunktsetzung, wird zunchst kurz erlutert, welche Bedeutung Schuld und Prvention als Strafzwecke innerhalb des Strafzumessungsvorgangs haben. Darauf folgt eine Erklrung, wie der BGH versucht, die Schuld- und Prventi-onsrelevanz des Nachtatverhaltens zu begrnden und wie sich dieses Vorgehen auf die aktuelle Rechtsprechung zu den verschiedenen Arten des Nachtatverhaltens auswirkt. Daran schliet eine kritische Stellung-nahme zu diesem Vorgehen an und es werden verschiedene Alternativen aufgezeigt. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Auseinandersetzung mit der Frage, warum und in welchem Umfang das Nachtatverhalten bei der Straf-zumessung berhaupt von Bedeutung sein kann. Immerhin handelt es sich um Verhalten, das erst nach der Tat gezeigt wird. Der Gesetzgeber hat in 46 StGB zwar ausgefhrt, dass das Nachtatverhalten bei der Strafzumessung zu bercksichtigen ist. Bei der Bestimmung des Straf-maes wird aber stets eine Rckkopplung an die Grundlagen der Straf-zumessung und die Strafzwecke verlangt. Dies bedeutet, dass nur schuld- und prventionsrelevantes Nachtatverhalten bercksichtigt wer-den darf. Wie aber kann ein Zusammenhang zu der zuvor begangenen Tat hergestellt werden? Sind nicht, wie der BGH einst formulierte, Un-recht und Schuld mit Beendigung der strafbaren Handlung fixiert? Liegt bei Bercksichtigung des Nachtatverhaltens nicht der Verdacht nahe, die Tat wrde lediglich als Anlass zur Bestrafung einer allgemeinen Lebens-fhrungsschuld herangezogen, also zur Allgemeinabrechnung im Sinne unzulssiger Sittenrichterei"? Die Behandlung dieses Aspektes durch die Rechtsprechung des BGH ist, wie die folgende Darstellung nach-weist, erheblicher Kritik ausgesetzt. Es mssen daher andere Lsungen zur