Die verschiedenen Schlusse des 'Iwein' - Prazedenzfall fur den unfesten Text des Mittelalters : Eine exemplarische Untersuchung poetischer Konzepte anhand der Handschriften A, B und f

Bok av H Filla
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - ltere Deutsche Literatur, Medivistik, Note: 1,0, Humboldt-Universitt zu Berlin (Institut fr deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung Im ausgehenden 12. Jahrhundert treten zum ersten Mal neben die lateinische und volkssprachliche Literatur der Kleriker mittelhochdeutsche, hfische Dichtungen. Werke wie der Eneit, Parzival oder Tristan lassen zwischen 1170 und 1250 die Hofkultur aufblhen und ihren Hhepunkt erleben. Gemeinsam mit Heinrich von Veldeke und Wolfram von Eschenbach formt Hartmann von Aue, der seinerzeit einen der erfolgreichsten und schpferischsten Dichter darstellte, nicht nur einen neuen literarischen Stil, sondern entwirft viel mehr noch Vorstellungen vom Rittertum und der gesamten Hofkultur mit mustergltigem Charakter. [...] Viele der weitgehend erhaltenen Textzeugnisse aus dem Mittelalter leiden an einer schlechten bis sehr schlechten berlieferung. Anders ist dies bei Hartmanns Iwein. Die berlieferung des Werkes ist, gemessen an anderen mittelalterlichen Werken, sehr gut; es gibt 16 einigermaen vollstndig erhaltene Handschriften und 17 Fragmente. Die vorliegende Hausarbeit soll sich aber nicht mit der gesamten berlieferungssituation des Werkes auseinandersetzen, sondern vielmehr die jeweiligen Schlsse der Handschriften in den Fokus setzen. Denn so wie sich die Iwein-Handschriften aus den verschiedensten Jahrhunderten in ihrer Form und ihrem Sinn unterscheiden, so liefern auch die jeweiligen Schlsse Einblicke in zeitgeschichtliche Einflsse, in den gesellschaftlichen Geschmack und verfolgte didaktische Prinzipien. Den festen und gesetzten Text, so wie wir ihn aus dem 21. Jahrhundert her kennen, gibt es zu dieser Zeit nicht. Gerade deswegen ist eine Analyse divergierender Handschriften so interessant. Heutzutage knnen wir uns verschiedene Versionen oder Neufassungen eines Werkes gar nicht mehr vorstellen. Dazu kommt, dass der Schluss eines jeden literar