Die Leere erfassen - Die Leere erschaffen : Raumerschließungskonzepte und Raummetaphorik in Daniel Kehlmanns 'Die Vermessung der Welt' und Christoph Ransmayrs 'Die Schrecken des Eises und der Finster

Bok av Benjamin Itter
Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universitt Potsdam (Institut fr Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit setzt sich mit Raumerschlieungskonzepten und der Raummetaphorik in Daniel Kehlmanns Roman Die Vermessung der Welt und Christoph Ransmayrs Roman Die Schrecken des Eises und der Finsternis auseinander. In eine Zeit des scheinbaren Verschwindens des Raumes setzen die Autoren zwei Romane, die sich mit dem Thema der Exploration, der Urbarmachung und Entdeckung von Rumen auseinandersetzen. Der Leser wird in beiden Erzhlungen in das 19. Jahrhundert zurckversetzt und damit in eine Zeit, die als Beginn der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Globalisierung gelten kann. Die wirtschaftliche Industrialisierung, der Imperialismus und die politischen Strmungen des Liberalismus, des Nationalismus und des Sozialismus, die Urbanisierung und die Verkehrsrevolution, die zu einer erhhten Mobilitt der Menschen fhren sowie die Revolution der Wissenschaften und der Technik, lassen allesamt ihren Beginn in das 19. Jahrhundert rckdatieren. Die Haupterzhlstrnge des Romans Die Vermessung der Welt bilden die Sdamerika-Expedition Alexander von Humboldts zwischen 1799 und 1804 sowie die geistige Expedition" Friedrich Gau, der zwischen Gttingen, Hannover und Berlin pendelnd, in unbekannte mathematische und physikalische Sphren vordringt. In Ransmayrs Werk bilden die Haupterzhlstrnge einmal die sterreichisch-ungarische Nordpolarexpedition (Payer-Weyprecht-Expedition) zwischen 1872 und 1874 sowie die Geschichte von Josef Mazzini, der 100 Jahre nach der Payer-Weyprecht Expedition auf den Spuren derselben im ewigen Eis verschwindet. Die Analyse von Kehlmanns Roman nimmt dabei einen greren Raum ein, da durch sie viele Grundbegrifflichkeiten bereits geklrt werden. Meine These lautet, dass die von beiden Autoren entwickelten Raumerschlieungskonzeptionen und die Raummetaphorik der