Funktionen Des Ged chtnisses in G nter Grass' Im Krebsgang

Bok av David Blum
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universitt Leipzig (Germanistik), Veranstaltung: Literatur im Krebsgang: Krieg und Holocaust in Nach-Wende-Romanen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Erinnerungen sind der Stoff, aus dem Literatur ist. Das Erinnern ist die Kraft, die ihnen Form verleiht." In ihrer 1997 erschienenen Publikation Schrift, Medien, Kognition stellen KOCH/KRMER die These auf, dass alles, was ber die Welt gewusst, gedacht und gesagt werden kann, nur in Abhngigkeit von den Medien wissbar, denkbar und sagbar ist, die dieses Wissen kommunizieren. Den literarischen Text als Medium mit vielfltigen Reprsentationsformen betrachtet Harald WELZER aus diesem Grund als "Teil eines sozialen, kulturellen und historischen intertextuellen Gewebes, eines verteilten Gedchtnisses." Doch Literatur erscheint nicht nur als passives Element dieses verteilten Gedchtnisses. Vielmehr ist sie mageblich an seiner Etablierung beteiligt bzw. ist "allgegenwrtig", wie die Literaturwissenschaftlerin Astrid ERLL es ausdrckt, und erfllt "vielfltige erinnerungskulturelle Funktionen, wie die Vermittlung von Schemata zur Kodierung von Lebensverlufen, die Herausbildung von Vorstellungen ber vergangene Lebenswelten, die Zirkulation von Geschichtsbildern, die Aushandlung von Erinnerungskonkurrenzen und die Reflexion ber Prozesse und Probleme des [...] Gedchtnisses." Gnter Grass' im Februar 2002 erschienene Novelle "Im Krebsgang" ruft mit dem Untergang der Wilhelm Gustloff, einem ehemaligen Passagierschiff der nationalsozialistischen Organisation Kraft durch Freude (KdF), das grte Unglck der deutschen Seefahrtsgeschichte wieder ins Bewusstsein. Thematisch wird bereits der Bogen in die Vergangenheit geschlagen, der titelgebende Krebsgang erweist sich als Erinnerungsstrategie. Neben diesen offensichtlichen soll