Melancholie. Aspekte der Depressionsforschung des 19. und 20. Jahrhunderts : Am Beispiel Kaiserin Elisabeths von OEsterreich

Bok av Lisa Fink
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universitt Mnchen (Insitut fr Volkskunde/Europische Ethnologie), Veranstaltung: Seminar "Making the healthier choice the easier choice", Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung In den Medien ist die Thematik hochaktuell. Als neue Volkskrankheit" der heutigen Industriestaaten wird die Depression immer hufiger bezeichnet.1 Dies vermittelt den Eindruck, die Depression sei lediglich ein Phnomen der heutigen Zeit. Tatschlich ist die Melancholie, von der man sprach, bevor man den Begriff durch das Krankheitsbild der Depression ersetzte, seit jeher ein Thema unter den Menschen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden ihr dabei stets unterschiedliche Ursachen und Bedeutungen zugeschrieben. Das Phnomen der Depression fasziniert nicht zuletzt auf Grund seiner Transparenz, seiner Komplexitt. Da sich die Wissenschaften bislang nicht auf eine einzige Ursache der Krankheit einigen konnten, sowie auf Grund der Schwierigkeit, die Depression von einer kurzfristigen Verstimmung zu unterscheiden, wird der Begriff im Alltagsgebrauch groteils umgangssprachlich als Synonym fr schlechte Laune verwendet. Als Faszinosum gilt sie nicht zuletzt auch auf Grund der Darstellung und Verherrlichung in Kunst und Literatur. Insbesondere die Romantik bediente sich der Melancholie als Hauptmotiv und verdeutlichte die sthetik des Dsteren und Sehnsuchtsvollen in der Multidimensionalitt der menschlichen Seele, sowie in der Natur. Das Interesse an der Thematik der Depression stieg insbesondere im Laufe des 19. Jahrhunderts. Ihre Bedeutung und Komplexitt stellt ein breites, interdisziplinres Forschungsfeld, nicht nur fr Medizin und Psychologie, sondern darber hinaus u.a. auch fr die Literaturwissenschaft, die Soziologie, sowie fr die Geschichts- und Kulturwissenschaften dar. In der vorliegenden Arbeit sollen wesentliche Aspekte des Krankheitsbildes der Depression, bzw. der Melancholie,