Die Mihna im Kontext abbasidischer Machtpolitik

Bok av Jannina Wielke
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,3, Universitt Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Als 751 Marwn II., der letzte Kalif der Ban Umayya, auf der Flucht in gypten gettet wurde und 'Abbs as-Saffh das Kalifat bernahm, fand nicht nur der Wechsel von einer Dynastie zur nchsten statt. Getragen von der Vorstellung, durch die verwandtschaftliche Nhe zu Mohammad eine besondere Befhigung, und vor allem religise Legitimation zum Regieren zu haben, bauten 'Abbs und seine Nachfolger ihre persnliche Macht in viel konsequenterer Weise als ihre Vorgnger aus. Nach Mohammads Tod, sah sich die Gemeinde mit einigen Problemen konfrontiert. In der Offenbarung lieen sich keine Hinweise darauf finden, wie politisches Leben gestaltet werden sollte und obwohl man sich schnell darauf verstndigte, dass es auch in Zukunft einen Vorsteher der Gemeinde und Stellvertreter des Propheten geben msse, war doch keiner in der Lage zu sagen, wer fr dieses Amt in Frage kme und was genau dessen Pflichten und vor allem Rechte sein sollten. Zu einer grundlegenden Vernderung in der tatschlichen Ausbung kalifahler, religiser Kompetenz kam es erst unter den 'Abbsiden. Der siebte Kalif der 'Abbsidendynastie, al-Ma'mn entwickelte seine eigenen Vorstellungen von der Bedeutung des Kalifen und der Rolle der Rechtsgelehrten, welche in den vorangegangenen Jahren der Unruhen und des Brgerkrieges ihre theologische Rolle festigen konnten. Eine Rolle, welche sie sich nicht mehr kampflos nehmen lieen. Die mihna schlielich, mit welcher der Kalif seine alleinige religise Autoritt gegenber den Gelehrten festigen wollte, brachte das Kalifat als Institution in einen langjhrigen, die Amtszeiten dreier Kalifen andauernden Kompetenzkampf ber die Befhigung zur religisen Fhrung, der schlielich mit seiner Niederlage endete. Nach al-Ma'mns Tod begann der langsame und stetige Verfall des Kalifats und der unaufhrliche Zerfa