Die Position Der Bundesrepublik Deutschland W hrend Der 'krise Des Leeren Stuhls 1965/66

Bok av Florian Rubener
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Neueste Geschichte, Europische Einigung, Note: 1,4, Universitt Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ausbruch von Krisen in der europischen Politik stellt scheinbar eine stndige Begleiterscheinung beim fortlaufenden Prozess der europischen Integration dar. Dies galt bereits fr das Scheitern der Europischen Verteidigungsgemeinschaft in den 1950er Jahren oder das Scheitern des Werner-Plans" in den 1970er Jahren. Die 60er Jahre waren ein ereignisreiches Jahrzehnt fr die europische Integration. Die europische Gemeinschaft befand sich in einer Phase der Neuordnung. Mit den oben zitierten Worten berichtete die Zeitschrift Der Spiegel im August 1965 ber einen Vorfall, der einige Tage zuvor die politischen Entscheidungsprozesse der europischen Institutionen lhmte und die damalige EWG (Europische Wirtschaftsgemeinschaft) in eine tiefe Krise strzte. Gemeint ist die Politik des leeren Stuhls" in den 1960er Jahren. Aufgrund gescheiterter Gesprche ber die Finanzierung von Gemeinschaftsaufgaben im Agrarbereich stellte Frankreich seine Mitarbeit im Ministerrat und im Beratungsausschuss zur Verwirklichung einer Wirtschaftsunion ein. Vom 1. Juli 1965 bis zum 30. Januar 1966 boykottierte die franzsische Regierung auf Weisung des damaligen Staatsprsidenten Charles de Gaulle durch Fernbleiben die Sitzungen des Ministerrates und protestierte so gegen die Vorschlge der Kommission. Obwohl de Gaulle die Finanzierung des Agrarmarktes bereits einige Zeit vor Ausbruch der Krise zum Streitthema gemacht hatte, kam der pltzliche Abzug der franzsischen Delegation aus Brssel sowie der Abbruch smtlicher Verhandlungen fr die brigen EWG Mitglieder, unter ihnen die Bundesrepublik Deutschland, unerwartet.