Die Berliner Mietskasernen : Ein Leben im Elend

Bok av Daniel Kohlstadt
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Veranstaltung: Berlin Exkursion, Sprache: Deutsch, Abstract: Im ausgehenden 19. Jahrhundert kam es aufgrund gesellschaftlicher Umbrüche wie der industriellen Revolution in den Städten zu schwerwiegenden Versorgungs- und Wohnungsproblemen. Immer mehr Menschen zog es vom Landleben in die Städte. Die Konsequenzen für die gesellschaftlichen Strukturen waren verheerend: "London und Berlin waren die Schwerpunkte urbaner Bevölkerungsexplosion"1, die unter dem Druck enormer Wachstumsraten zu unsozialen Brennpunkten heranwuchsen. Durch die industrielle Vorreiterschaft war England mit diesem Problem zuerst konfrontiert worden. Im Deutschen Reich traten dann ähnliche Missstände auf, die sich durch wohnungspolitische Fehler und die Handlungsunfähigkeit der Regierung teilweise sogar verschärften. Besonders der Bereich des Kleinwohnungsbaus wurde schwerwiegend vernachlässigt und damit zum Ziel der hauptsächlich am Profit orientierten Unternehmer. Wohnungsmangel und Überbelegung der einzelnen Zimmer erreichte ein erschreckend hohes Niveau. In fataler Kombination mit stagnierender Armut führte dies für die meisten Bevölkerungsschichten in vielen städtischen Ballungszentren zu Szenen schrecklicher Not. Liberale Verbände und Reformtheoretiker versuchten gleichzeitig mit unterschiedlichsten Konzepten den immer schlimmer werdenden Problemen entgegenzuwirken. Doch wie sahen diese Konzepte im Einzelfall aus? Und wie entwickelte sich die Wohnungssituation in Großstädten wie Berlin, dessen bautechnische Versäumnisse bis in die Gegenwart Auswirkungen haben? Mit welchen Einschränkungen und Situationen mussten die Einwohner Berlins zurechtkommen? Mit diesen Fragen wird sich die vorliegende Hausarbeit auseinandersetzen.