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Der Wandel der japanischen Familie von 1945 bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts aus sprachwissenschaftlicher Sicht
Bok av Franziska Riedel
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Japanologie, Note: 1,0, Martin-Luther-Universitt Halle-Wittenberg (Institut fr Politikwissenschaften und Japanologie), Veranstaltung: Gesellschaft und Kultur Japans, Sprache: Deutsch, Abstract: Die japanische Sprache wird von vielen Sprachwissenschaftlern als besonderes kulturelles Merkmal Japans gesehen, da sie mehr als europische Sprachen die Mglichkeit zu starker sozialer Differenzierung biete. Dies betreffe nicht nur Verbformen und Nominalprfixe, sondern auch eine Vielzahl verschiedener Anredeausdrcke, die vom sozialen Stand des Sprechers und der Person, mit der oder ber die gesprochen wird, abhngen. Auch unabhngig von wissenschaftlichen Untersuchungen gehren diese Anredeformen zu den Dingen, die dem einen oder anderen Europer beim Sehen von japanischen Filmen oder Lesen japanischer Bcher auffallen, da sie sich vllig von europischen Gewohnheiten unterscheiden. Die Kenntnis japanischer Sprachkonventionen ist aber trotz oder gerade wegen dieser Andersartigkeit essentiell fr das Verstehen der japanischen Kultur, da Sprache in Japan in enger Beziehung mit der Gesellschaftstruktur stehe.
Um Anredeformen verstehen zu knnen, ist es deshalb meines Erachtens notwendig, die Struktur der japanischen Gesellschaft, in der diese Formen zur Anwendung kommen, zu untersuchen, was hier auf Ebene der Familie geschehen soll. Die japanische Familie ist vor allem seit 1945 ein hufig diskutiertes Thema unter japanischen, aber auch europischen und amerikanischen Autoren. Groen Einfluss hatte dabei Takeyoshi Kawashima, der die japanische Familie 1948 als sehr patriarchal charakterisierte und dieses Merkmal auf die Gesamtgesellschaft bertrug. Zum Wandel vom autoritr gesehenen Drei-Generationen-Haushalt zur heutigen Kernfamilie existieren zahlreiche Untersuchungen). In besonderem Mae wird in diesen Werken auf die vernderte Stellung der Frau und die Eltern-Kind-Beziehung eingegangen. In dieser