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Krankheits- und Ungeziefermetaphern als Mittel der Feindbildkonstruktion im Faschismus am Beispiel Joseph Goebbels
Bok av Sarah Merrett
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität Bayreuth, Veranstaltung: Interkulturelle Germanistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist eine altehrwürdige Tradition des politischen Diskurses seinen Feind bzw. politischen Gegner mit Ungeziefern aller Art zu vergleichen. Wir erinnern uns hier beispielsweise nur an den CSU-Politiker Franz-Joseph Strauß, der im Jahre 1978 diejenigen deutschen Intellektuellen, "die es wagten, konservative Politiker öffentlich und lautstark zu kritisieren", als "Ratten und Schmeißfliegen" beschimpfte, oder auch an SPD-Politiker Franz Müntefering, der die internationalen Finanzinvestoren als "Heuschreckenschwärme" bezeichnete. Doch die metaphorische Kennzeichnung als Schädling oder Ungeziefer geht sogar mindestens bis in die Antike zurück, in der es gang und gäbe war, den ungebetenen Gast als Parasiten zu bezeichnen. Es ist zu bemerken, dass Vertreter fast jeder politischen Ideologie sich ähnlicher Metaphern bedien(t)en, um ihre Feinde zu diskreditieren. So wurde im Marxismus bspw. ebenfalls der Feind als Parasit oder Bakterie bezeichnet. Auch im Faschismus finden sich solche Metaphern wieder, die vor allem mit dem Ziel der Dehumanisierung der Juden verwendet wurden. Ein solcher Sprachgebrauch lässt sich auch in neonazistischen Medien wiederfinden, in denen - nicht nur Juden, sondern vor allem auch linksradikale - dehumanisiert werden, indem sie als Natterngezücht, Ratten, Zecken, Schmarotzer, Läuse o.ä. bezeichnet werden. Eine weitere bewährte Methode um ein Feindbild zu konstruieren und gleichzeitig eine Legitimierung dafür zu finden, seinen Feind zu vernichten, ist die Verwendung von Krankheitsmetaphern. So werden destruktive Einflüsse oder auch einzelne Personengruppen nicht nur in nationalsozialistischen Publikationen, sondern auch in Veröffentlichungen einzelner neonazistischen Gruppen beispielsweise als Pestbeulen, Geschwüre, Krebsm