Zur Gewaltproblematik in Schillers Jungfrau von Orleans : Und nimmer irrend in der zitternden Hand regiert/ das Schwert sich selbst, als war' es ein lebend'ger Geist.

Bok av Corinna Heins
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universitt Hannover (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Dramaturgie und Inszenierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der Jeanne d'Arc ist wesentlich eine gewaltttige. Zwar hat die historische Jungfrau von Orleans nach eigener Aussage nie gettet, aber der Hundertjhrige Krieg zwischen Frankreich und England bildet den Rahmen, der ihr Wirken berhaupt erst ermglicht. Sie war eine Kriegsheldin, die ihren Truppen die Fahne vorantrug, und auch wenn sie selbst nicht zum Schwert griff, so ist sie doch mitverantwortlich fr den Tod Tausender. Friedrich Schiller hat in seiner romantischen Tragdie" Die Jungfrau von Orleans" sein eigenes Bild der Jeanne d'Arc entworfen. Wie geht er dabei mit den Themen Krieg und Gewalt um? Wird der Krieg berhaupt zu einem kontroversen Thema im Stck? Wird Gewalt auf der Bhne gezeigt und wenn ja, wie? Und welche Bedeutung kommt dabei dem Umstand zu, dass es sich bei der Heldin Johanna um eine Frau handelt? Diese Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit untersucht werden. Ein vollstndiger berblick ber den aktuellen Forschungsstand zur Jungfrau von Orleans" kann dabei auf Grund der angestrebten Krze nicht geleistet werden. Verschiedene Interpretationen zum Stck werden nur insoweit herangezogen, als sie interessante Perspektiven auf die zur Diskussion stehenden Punkte erffnen. Dazu werden insgesamt elf Werke der Sekundrliteratur ausgewertet, von inzwischen zum Standard gewordenen Interpretationen aus den Fnfzigern und Sechzigern bis zu moderneren Anstzen aus den zweitausender Jahren.