Radikaldramatik? : Zu Elementen einer neuen Dramenform in Christian Dietrich Grabbes 'Napoleon oder die hundert Tage'

Bok av Veronika Seitz
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Katholische Universitt Eichsttt-Ingolstadt (Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultt, Lehrstuhl fr Neuere Deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar Literatur und Revolution: Der deutsche Vormrz , Sprache: Deutsch, Abstract: Anfang des 19. Jahrhunderts herrschten im Drama rigide Gattungsbestimmungen. Bereits die deutschen Romantiker wollten diese Grenzen zwischen den Gattungen aufbrechen und die literarischen Formen durchlssiger machen. [Es kam beim Medium Bhne] einzig und allein im deutschsprachigen Bereich zu einer radikalen Vor-Avantgarde. Allerdings, es war nur eine im Konjunktiv. Soweit sie literarisch war, wie bei Kleist und Bchner und Grabbe, blieb sie den Zeitgenossen fast oder ganz unbekannt." Bei diesen aber avancierte das Drama zu einem Experimentierfeld. Oft um den Preis der Unspielbarkeit, wie die gelesenen Geschichtsdramen von Goethe oder Kleist zeigen. Dennoch war die geschlossene Dramenform zu Grabbes Zeiten im Groen und Ganzen noch gebruchlich. Grabbe jedoch will, so Volker Klotz, (h)inweg von den planierten Bahnen einer szenisch und rhetorisch ausgewogenen Bhnenpoetik. Hinweg vom Tun und mehr noch vom Lassen der gestandenen Dramatiker seiner Zeit, die letztlich noch immer den klassizistischen Mustern nachhngen [...]" Er widersetzt sich der herkmmlich und fr verbindlich erachteten Standarddramatik des frhen und mittleren 19. Jahrhunderts und entwickelt neue dramatische Anstze. Elemente dieser Radikaldramatik" werden im Folgenden nher herausgestellt. Anhand der Kategorien Komposition, Handlung, Zeit, Raum, der Zeichnung der Figuren und Verwendung der Sprache wird der Fragestellung nachgegangen, inwiefern man bei Christian Dietrich Grabbes Drama Napoleon oder die hundert Tage von Radikaldramatik' sprechen kann, in Bezugnahme auf die damals gngige Praxis der Dramatiker und der geschlossenen Dramenform. Der an