Der Einfluss der Freudschen Psychoanalyse auf Karin Boyes Roman 'Kris'

Bok av Maike Zazie Matern
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Skandinavien und Island, Note: 1,3, Uppsala Universitet (Nordeuropa-Institut (Berlin) / Litteraturvetenskapliga institutionen (Uppsala)), Veranstaltung: Mellankrigtidens svenska berttare , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Freudsche Psychoanalyse errang in der ersten Hlfte des vorigen Jahrhunderts groe Popularitt. Sie stellte eine Neuerung gegenber der bisherigen Psychologie dar, in der der psychiatrische Krankheitsbegriff fr soziales Fehlverhalten stand und Psychiatrien der Isolation gesellschaftlicher Auenseiter dienten. Bei Freud wurde der psychisch Kranke zum ernst zu nehmenden Subjekt, die Psychologie zu seinen Gunsten praktisch anwendbar. berdies lie sich das Freudsche Menschenbild in weitere Bereiche wie Politik, Kulturkritik und Kunst bertragen. Der Surrealismus griff die Traumdeutung auf, um sie in der Kunst anzuwenden. Die schwedische Modernistin Karin Boye fand groes Interesse an Freud. Erste Einflsse der Tiefenpsychologie finden sich bereits in ihren frhen Gedichten der 20er Jahre. Die Psychoanalyse war eine Antwort auf ihre zwischen Gesellschaft und eigenen Bedrfnissen hin- und her gerissene Persnlichkeit. Der Literaturwissenschaftler und bersetzer Wolfgang Butt nannte ihre Gedichte Befreiungsakte". In ihrem autobiographischen Roman Kris" setzte sich Karin Boye am intensivsten mit der Psychoanalyse auseinander. Der Roman ist eine Art Selbstanalyse, in der sie versuchte persnliche Konflikte, auf ihre Protagonistin bertragen, distanziert zu betrachten und zu analysieren. Sie ging auf den Freudschen Entwicklungsprozess ein, nach dem das Mdchen unter anderem Kastration" und Penisneid" verfllt, wandte die Traumdeutung an, manifestierte in der Protagonistin streitende Stimmen nach dem Freudschen Modell von Ich, Es und ber-Ich und ergnzte dies durch den Dialog mit sozialen Faktoren wie Eltern und Erziehern, in dem sich dieselben Muster finden. Die Darstellung