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Die Sektion der Seele : Von der filmischen Rezeption von Frankensteins Unhold im 20. Jahrhundert
Bok av Florian Enders
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2,0, Technische Universitt Darmstadt (Institut fr Sprach- und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Expeditionsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Geschichte der filmischen Rezeption des Frankenstein Motivs beginnt bereits 1910 mit der ersten Stummverfilmung des Romans, die dem heutigen Betrachter nicht nur aufgrund der zeitbedingten archaischen Umsetzung seltsam anmuten drfte. Schon diese erste Verfilmung lst sich frh und sehr deutlich von der Vorlage. Dass
die Kreatur in einem Kochtopf entsteht ist hierbei weit weniger befremdlich, als die Idee, dass das Bse" in Victor Frankenstein, seine Idee Leben zu schaffen soweit pervertiert htte, dass er ein Monster schuf oder sein Werk durch die Macht der Liebe" am Ende des Films in einem Spiegel verschwindet. Offenbar gelangte man frh zur Erkenntnis, dass Mary Shelleys Werk zwar sehr gut verwertbare Grundlagen bietet, in Form des knstlichen Menschen, des verrckten" Wissenschaftlers, andererseits die Aussage und Rahmenhandlung nicht fr den filmischen Massenmarkt geeignet ist, mglicherweise auch zu komplex scheint um sie auf der Leinwand adquat wiederzugeben. Besttigt knnte man dies beispielsweise im
verhaltenen Erfolg der relativ buchnahen Verfilmung von 1994 sehen.
In vorliegender Arbeit soll die filmische Rezeption des Unholds untersucht werden. In wie weit gestand man Frankensteins Kreatur ihre Intelligenz und die Komplexitt ihres Wesens auch im Film zu? In der Regel neigte man dazu den Unhold, der sich mittlerweile so weit von seinem Schpfer und der Romanvorlage per se gelst hatte,
dass der Name Frankenstein zunehmend zu einem Synonym fr dessen Kreatur wurde, in eine Reihe mit Wesen wie Godzilla oder King Kong zu stellen und damit seine Rolle als Inbegriff bersteigerter Sucht nach Erkenntnis und pervertiertem Wissensdurst, den Konventionen des Monster-Horror-genres zu opfern. Aber gab es auch