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Verfolgung, Vernichtung, Ruckkehr - Die Erfahrungen Polnischer Juden Im Ubergang Von Der Deutschen Besatzungsherrschaft Zur Volksrepublik Polen
Bok av Annette Labusek
Examensarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Als im Jahr 1985 der Dokumentarfilm "Shoah" von Claude Lanzmann erschienen ist, führte dies in Polen zu einer Vereinigung ansonsten antagonistischer Parteien. Die sozialistische Regierung, die Katholische Kirche und ein Großteil der Bevölkerung reagierten empört und fühlten sich verleumdet. Grund war die Wahrnehmung des fortbestehenden polnischen Antisemitismus, die Lanzmann mit Aussagen von Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges erzeugte. Nur zwei Jahre später stellte der Literaturwissenschaftler Jan Blonski in einem in der katholischen Wochenzeitung "Tygodnik Powszechny" ("Allgemeines Wochenblatt") erschienenen Artikel "Biedni Polacy patrza na getto" ("Die armen Polen schauen auf das Getto") die Frage, welche Schuld den Polen am nationalsozialistischen Judenmord zukomme. Damit löste er eine breite Diskussion aus und rückte den Antisemitismus als ein moralisches Problem ins Bewusstsein der polnischen Öffentlichkeit. Die heftigste Auseinandersetzung dieser Art löste der amerikanische Historiker Jan Tomasz Gross mit der Veröffentlichung seines Buches "Nachbarn" im Jahr 2000 aus. Gross vertritt in seiner Publikation die Auffassung, dass das Massaker von Jedwabne am 10. Juli 1941, bei dem zwischen 300 und 400 Juden ermordet wurden, entgegen der geläufigen Meinung nicht von Deutschen sondern von der lokalen polnischen Bevölkerung initiiert wurde. Auch zwölf Jahre später spaltet die Diskussion um die polnische Eigenverantwortung am nationalsozialistischen Völkermord weiterhin die Gesellschaft. Ziel der vorliegenden Arbeit ist, anhand einer aussagekräftigen Quellen- und Literaturbasis die Erfahrungen polnischer Juden während des Zweiten Weltkrieges darzustellen, die 55 Jahre nach Kriegsende zu einer derartig heftigen Debatte übe