Die Rolle der Vorurteile in der Hermeneutik Gadamers

Bok av Michaela Kuhn
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts / Gegenwart, Note: 2,7, Christian-Albrechts-Universitt Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Toleranz ist eine Tugend. Vorurteile stehen dem gnzlich im Weg. Nun soll die nachfolgende Arbeit von Vorurteilen handeln. Sogar von Vorurteilen in einer wissenschaftlichen Methode. Bei dieser Methode handelt es sich um die Hermeneutik. Diese wurde keinesfalls erst von Hans-Georg Gadamer entwickelt. Sie steht in einer sehr alten Tradition, die bis auf Aristoteles zurckreicht. Dass sie bereits so lange besteht knnte auch der Grund sein, weshalb sie heute eher kritisch betrachtet wird. Die Hermeneutik ist eine geisteswissenschaftliche Herangehensweise. Die Geisteswissenschaften selbst mssen sich in der Moderne stndig der Diskussion um ihre Berechtigung als Wissenschaft stellen. Zustzlich zu diesem bereits schwierigen Kontext, fhrt Gadamer den Begriff des Vorurteils in die Hermeneutik ein und unternimmt den Versuch den Begriff von seinem schlechten Ruf zu befreien und ihn wieder fr das Herangehen an Gegebenheiten zu legitimieren. Er pldiert sogar fr deren Platz in der Wissenschaft. Allerdings geht es ihm nicht darum, dass es als wissenschaftlich bezeichnet wird, denn das wrde bedeuten, dass die Geisteswissenschaften einen hnlich starren Blick annhmen wie die Naturwissenschaften. Das geisteswissenschaftliche Erkennen ist fr Gadamer genau betrachtet, berhaupt kein Tun, sondern Erfahrung, ein Geschehen also, das widerfhrt, indem es dem gegenwrtigen Bewusstsein das berlieferte als seine Wahrheit zuspielt."(Figal, S. 4)