Rentierstaatlichkeit in der MENA-Region : Rentierstaatlichkeit als Demokratiehemmer fur die Lander des Arabischen Fruhlings

Bok av Niels Schirrmeister
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 1,3, Freie Universitt Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: In den 1970er Jahren entstanden die groen internationalen Erdlregime im Nahen Osten . In der MENA-Region (siehe Kapitel 3 und Abbildung 1) bildeten sich paternalistische Herrschaftsformen auf der Grundlage materieller Leistungen und traditioneller Loyalitten. Die Staatsapparate waren nepotistisch gesteuert und personell berdimensioniert. Im Zentrum des brokratischen Apparates stand der Herrscher beziehungsweise Autokrat. (Pawelka, 2012, S. 6) Durch die Implementierung autokratischer Regime bildeten sich die Rentenkonomien als Pendant zu den international vorherrschenden kapitalistischen Produktionsweisen heraus. Eine Folge der speziellen Rentenkonomien war, dass sich im Nahen Osten spezielle nichtkapitalistische Eliten herausbildeten, die durch externe Renten (siehe Kapitel 7) gefrdert wurden. (Pawelka, 2008, S. 45) Hossein Mahdavy prgte daraufhin in den siebziger Jahren am Beispiel des erdlreichen Iran erstmals den Begriff des Rentierstaates. (Pawelka, 2008, S. 45) Durch den Verkauf von Rohstoffen (siehe Kapitel 7.1), wie zum Beispiel Erdl und Erdgas, oder andere externe Renteneinnahmen konnten die politischen Eliten ohne nennenswerte Gegenleistungen beziehungsweise Investitionen enorme Staatsein-nahmen generieren. (Pawelka, 2008, S. 45) Die Folge war und ist, dass diese Eliten nicht in moderne wirtschaftliche Strukturen investierten. Zudem wurden die Entfal-tungsmglichkeiten der Wissenschaft, Forschung, Bildung und des Rechtssystems ihrer Autonomie entledigt. Vielmehr konzentrierte sich die Politik auf die Beschaffung beziehungsweise Stabilisierung von externen Renten und der damit einhergehenden Machtsicherung. (Pawelka, 2012, S. 6) In den 1990er Jahren kam es zu Preisstrzen auf dem Weltenergiemarkt und die Welt wurde erstmals durch den Prozess der Globalisierun