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Zum Spannungsverh ltnis Zwischen Objektivit tsanspruch Und Sinnlicher Wahrnehmung Der R ntgenfotografie
Bok av Marika Baur
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Eberhard-Karls-Universitt Tbingen (Ludwig-Uhland-Institut fr Empirische Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Visuelle Anthropologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Bilder entstehen im Auge des Betrachters." Dieser Aussage des chilenischen Biologen und Philosophen Humberto Romesn Maturana folgend bedeutet es, dass Bilder nicht einfach existieren. Sie werden vielmehr erst durch den Rezeptionsprozess im Kopf des Betrachters konstruiert. Jedoch scheint hufig ein Konsens mehrerer Menschen darber zu bestehen, was ein Bild zeigt. Es kann also nicht nur Produkt eines autonomen kreativen Akts sein. Der Prozess des Betrachtens setzt sich, so meine These, vielmehr aus einer Kombination von erlerntem Sehen einerseits und sinnlicher Wahrnehmung andererseits zusammen. Unter dem Aspekt erlerntes Sehen fasse ich die kulturelle Prgung und somit die Vorstellung von Objektivittsproduktion, sowie die sthetischen Sehgewohnheiten des Betrachters zusammen. Zugunsten einer einheitlichen Terminologie verwende ich fr den Prozess der sinnlichen Wahrnehmung eines Bildes den Begriff subjektives Sehen. Anhand eines alltglichen Beispiels mchte ich das Zusammenspiel beider Sehweisen verdeutlichen:
Der Arm ist gebrochen, ich habe es mit eigenen Augen gesehen! , berichtet ein Mdchen ihrer Mutter, als sie aus dem Behandlungszimmer kommt. Das Kind war beim Reiten vom Pferd gefallen und infolge starker Schmerzen im Unterarm ins Krankenhaus gefahren, um gerntgt zu werden. Zwar hatte die Mutter schon vor der Rntgenaufnahme vermutet, dass der Arm gebrochen sein knnte, kann sich dessen aber nun vollkommen sicher sein, nachdem ihr der Arzt den Bruch auf dem Rntgenbild gezeigt hat. Das Mdchen bekommt einen Gips und gewhnt sich an den Gedanken, ihren Arm einige Wochen lang nicht mehr normal bewegen zu knnen.
So oder so hnlich ergeht es tagtglich Patienten, die sich infolge des Verdachts