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Die Don Juan-Figur in Der Tradition Des Mythos : Ein Vergleich der Werke des 17. bis 20. Jahrhunderts
Bok av Viktoria Heitz
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universitt Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract:
Im allgemeinen Sprachgebrauch verbindet man mit Don Juan trotz der Vielzahl unterschiedlicher Deutungen einen Mann mit ausgeprgtem Sexualtrieb, einen Frauenhelden, Schrzenjger und Verfhrer, der sich auf mehrere Frauen einlsst und der Treue keineswegs viel Beachtung schenkt.
Er ist ein Bild, das zwar immer wieder erscheint, aber nie Gestalt und Konsistenz gewinnt, ein Individuum, das sich immerfort bildet, dennoch niemals fertig wird. Kierkegaard betitelt ihn als Betrger. Seiner Meinung nach muss man als Verfhrer eine gewisse Reflexion und Bewusstheit mitbringen. Nur wenn diese vorhanden ist, mag es angebracht sein, von Schlauheit, Rnken und listigen Anlufen zu sprechen. An diesem Bewusstsein aber fehlt es Don Juan. Demnach verfhrt er nicht. Er begehrt, und diese Begierde wirkt verfhrend; insofern verfhrt er. Sobald er die Befriedigung der Begierde genossen hat, sucht er einen neuen Gegenstand. Daher betrgt er zwar, jedoch plant er seinen Betrug nicht im Voraus; es ist vielmehr die eigene Macht der Sinnlichkeit, welche die Verfhrten betrgt. Zum Verfhrer fehlt ihm die Zeit davor, in der er seinen Plan fasst, und die Zeit danach, in der er sich seiner Handlung bewusst wird. Ein Verfhrer muss daher im Besitz einer Macht sein, die Don Juan nicht hat, so gut er im brigen ausgerstet sein mag - die Macht des Wortes.