Politischer Widerstand in Form von Jugendsubkultur : Eine Untersuchung zu Organisationsformen von politischem Protest am Beispiel der Ultras Al-Ahlawī und ihrer Rolle im Verlauf der AEgyptischen Revol

Bok av Marina Schmidt
Magisterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,3, Universität Hamburg (Asien-Afrika-Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Werk befasst sich mit Fankultur im Fußball, mit der Entstehung der Ultras und der Verbreitung dieser Jugendsubkultur auf der ganzen Welt und konzentriert sich dann auf Fankultur im Nahen Osten, speziell in Ägypten. Wie im Titel bereits angedeutet richtet sich das Hauptaugenmerk hier auf die politische Seite der Fankultur und besonders auf die Teilnahme der Kairoer Ultras an den Kämpfen der Ägyptischen Revolution. Am 01.02.2012 kam es nach dem Fußballspiel zwischen Al-Ahly und Al-Masry im Stadion der ägyptischen Hafenstadt Port Said zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fanlagern. Mindestens 79 Menschen wurden getötet und über tausend wurden verletzt. Die meisten der Opfer stammten aus den Reihen der Anhänger - und vor allem Ultras - von Al-Ahly. Nach den Ereignissen wurde gemutmaßt, es habe sich um einen Konflikt gehandelt, der im Rahmen der ägyptischen Revolution zu sehen sei. Die Ultras aus Kairo seien die Führer der Straßenkämpfe gewesen und die Sicherheitskräfte, denen vorgeworfen wurde, sie hätten im Stadion von Port Said nur zugeschaut statt geholfen, wollten sich an den Fußballfans dafür rächen. Schnell wurde in den deutschen Medien die These von den Ultras als "Speerspitze der Revolution" erhoben. Meine Arbeit fußte auf der Verwunderung, warum es erst ein Jahr nach den Straßenkämpfen in Kairo dazu kam. Plötzlich und für kurze Zeit waren die Ultras von Al-Ahly und dem Stadtrivalen Zamalek in aller Munde. Ich wollte herausfinden, ob diese Darstellung der Realität entsprach und - sollte es so sein - warum diese wichtige Rolle, die die Fußballfans spielten, nicht bemerkt worden war.