Die Literatur der Neuen Sachlichkeit und ihre Bedeutung im Kulturleben der Weimarer Republik (Teil I)

Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Deutsch - Literaturgeschichte, Epochen, Gottfried Wilhelm Leibniz Universitt Hannover (Philosophische Fakultt), Veranstaltung: -----------------, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Neue Sachlichkeit wird oft als eine unpolitische, ideologiefreie, alle Bereiche der Kultur, und insbesondere die Literatur, umfassende Strmung in der Zeit der Weimarer Republik (1918 - 1933) aufgefasst. Sie entsteht u. a. als Reaktion auf den idealisierenden Welterneuerungswillen des Expressionismus und tritt fr eine nchterne und objektive Haltung gegenber der Wirklichkeit ein, unter Verzicht auf den gefhlsbetonten Subjektivismus und das bertriebene Pathos der Expressionisten. Die Vertreter der Neuen Sachlichkeit betrachten die Welt aus der Perspektive eines aufmerksamen, um Authentizitt bemhten, nchternen, aber kritischen Beobachters. Ausgehend von einem funktionalen Literaturverstndnis im Unterschied zur traditionellen sthetik mit ihrer Betonung der knstlerischen Autonomie, stellen sie den Gebrauchswert eines literarischen Werkes in den Vordergrund, d. h. sie vertreten eine Kunstauffassung, die sich an den alltglichen Erfahrungen und Bedrfnissen eines Massenpublikums orientiert. Damit reagiert diese Bewegung auf die Demokratisierung der Gesellschaft in den Zwanziger Jahren und versteht sich als wesentlicher Teil eines gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses. Von dieser Warte aus betrachtet, trgt die Neue Sachlichkeit in erheblichem Mae zu einer Politisierung der Kunst und der Literatur bei.