Islamisches Schriftverstandnis im Religionsunterricht nach dem Erlanger Modell : Verwendung islamischer Quellen im wörtlichen oder übertragenem Sinn

Bok av Lydia Einenkel
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Religion als Schulfach, Note: 1,0, Universität Bayreuth (Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Religionswissenschaft II), Veranstaltung: Islam in Deutschland, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Aufbau eines islamischen Religionsunterrichtes an deutschen Schulen am Beispiel Bayern und hinterfragt aus islamisch-theologischer Perspektive dessen theologische Grundlagen und Herangehensweisen.Die Bildung eines islamischen Religionsunterrichtes an deutschen Schulen befindet sich derzeit noch in einer Entwicklungsphase, in der verschiedene Wege vom interreligiösen Unterricht über eine türkisch geprägte islamische Unterweisung bis zu einem bekenntnisorientiertem Unterricht, nach Vorbild des christlichen Religionsunterrichtes, vorzufinden sind.Im Fachlehrplan für den Schulversuch Islamunterricht an der bayrischen Hauptschule ist als zentrale Methode des Umganges mit den islamischen Primärquellen Qur'an und Sunna folgendes Leitprinzip vermerkt. Daher wird in dieser Arbeit sowohl die Notwendigkeit dieser Herangehensweise für Schüler an deutschen Schulen, als auch der islamische Beleg für diese Methodik untersucht werden. Mithilfe von Beispielen aus Qur'an und Sunna werden die Differenzen zwischen wörtlicher und übertragener Bedeutung und deren Konsequenzen betrachtet.Es werden einige ausgewählte Methoden qur'anischer Exegese betrachtet werden, um die Legitimation des gewählten Grundsatzes des wortwörtlichen hinter dem Sinn erschließenden Schriftverständnisses im bayrischen Rahmenlehrplan aufzuzeigen. Dabei wird fast nur auf grundlegende Methoden und Ansätze eingegangen, die innerhalb der Gelehrten nicht sonderlich umstritten sind. Dieses, das Gesamtsystem betrachtende Verständnis, wird den islamischen Wissenschaften eher gerecht und liegt zudem näher an der Lebenswirklichkeit der Schüler. Durch Negativbeispiele der wortwörtlichen Auslegung sollen Meinungen dargestellt werden, mit denen die Schüler konfrontiert werden können. Mithilfe des sinngebenden Verständnisses klären sich etwaige Widersprüche auf.